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TIPPS DER REDAKTION

6 Tipps: Mit Sonnenstrom im Unternehmen kräftig sparen!

Sechs Tipps für Unternehmer: Wer große Dächer hat, sollte sie unbedingt für Solargeneratoren nutzen. Denn Sonnenstrom senkt die Energiekosten nachhaltig – eine sinnvolle Investition, die sich innerhalb weniger Jahre amortisiert. Und das Image aufpoliert.

Obwohl die Preise für Öl im Augenblick sehr niedrig sind, drücken in vielen Unternehmen die Energiekosten auf die Gewinne. Vor allem elektrischer Strom ist teuer, auch für Gewerbetreibende. Mit Sonnenstrom lässt sich dieser Posten deutlich senken. Wenn man einige Tipps beachtet.

1. Zuerst Dächer und Stromfresser analysieren!

Wer Sonnenstrom in seinem Unternehmen nutzen möchte, um die Energiekosten ordentlich zu senken, sollte die Sache professionell angehen. Zunächst sind alle Dächer auf ihre Eignung zu überprüfen: Statik, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit. Zu klären ist, wem die Dächer gehören. Prinzipiell macht es keinen Unterschied, ob ein Fabrikdach dem Unternehmer oder einem Vermieter oder der Bank gehört. Das hat lediglich steuerliche oder kaufmännische Konsequenzen.

Sind die Dächer geeignet, kann man die Solargeneratoren planen. Je mehr Sonnenstrom man im eigenen Unternehmen nutzt, umso wirtschaftlicher wird die Investition. Also sollte man die Stromverbräuche im Unternehmen unbedingt kennen. Stromfresser sind zu identifizieren. Nicht selten kann man sie auf einfache Weise liquidieren, bevor man daran geht, den Strombedarf mit Solarstrom zu decken. Veraltete Quecksilberdampflampen oder betagte Lüftungssysteme sind Beispiele für Stromfresser, die man leicht durch neue LED oder effiziente Lüfter ersetzen kann.

Der Anschluss von Solargeneratoren an ein firmeneigenes Stromnetz (sogenanntes Arealnetz) ist in der Regel unproblematisch, auch an Mittelspannungsnetze. Die Eigentumsgrenze verläuft am Arealzähler. In seinem eigenen Firmennetz darf der Unternehmer Sonnenstrom bauen, solange er keinen Strom ins Netz zurückspeist. Andernfalls braucht er eine Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers und muss sich mit allerlei zusätzlicher Bürokratie herumschlagen.

2. Sonnenstrom für Warmwasser nutzen!

Weil elektrischer Strom eine verhältnismäßig teure Energieform ist, sollte der Sonnenstrom zunächst den Strombedarf des Unternehmens decken. Man kann die Solargeneratoren jedoch größer dimensionieren, um den Bedarf an Warmwasser in der Firma mit zu decken, beispielsweise mit elektrischen Boilern. Das bietet sich für Waschräume oder Teeküchen an. Hat ein Unternehmen einen sehr hohen Warmwasserbedarf (Lebensmittelindustrie, Galvanik) kann man auch über solarthermische Kollektoren nachdenken (aber auch nur in solchen Fällen). Warmwasser bietet sich auch an, um überschüssigen Solarstrom vom Dach zu nutzen. Über Tauchsieder wird der Strom in Wärme gewandelt, um warmes Trinkwasser zu bereiten, das in kleinen Speichern vorgehalten wird. Dann braucht man den Sonnenstrom nicht ins Stromnetz einzuspeisen.

3. Druckluftspeicher und E-Autos erhöhen die Wirtschaftlichkeit!

Sonnenstrom kann man auch nutzen, um die elektrischen Verdichter einer Druckluftanlage anzutreiben. Auch Pressluft ist ein Energiespeicher. Ebenso lassen sich Elektroautos mit Sonnenstrom vom Fabrikdach oder von überdachten Parkplätzen auf dem Firmengelände versorgen. Eigene E-Tankstellen motivieren die Mitarbeiter, sich selbst E-Autos oder Pedelecs zuzulegen. Zwar sind Elektroautos derzeit noch deutlich teurer in der Anschaffung, als Fahrzeuge mit fossilem Verbrennungsmotor. Aber die Hersteller bieten bereits günstige Leasingkonditionen an. Der unschlagbare Vorteil: Der Betrieb der E-Fahrzeuge ist viel preiswerter. Neben den „Spritkosten“ sind auch die Ausgaben für Wartung, Durchsicht und „ASU“ deutlich niedriger.

4. Lüftung und Kälte direkt mit Sonnenstrom versorgen!

Weitere Möglichkeiten, Sonnenstrom im Unternehmen zu nutzen, sind die Ventilatoren der Lüftungstechnik und Systeme zur Kühlung beziehungsweise Kältetechnik. Der Lüftungsbedarf und der Bedarf an Kälte sind naturgemäß in den heißen Stunden eines Sommertages höher als am Morgen oder am Abend. Die Erzeugungskurve eines Solargenerators passt fast ideal zur Verbrauchskurve von elektrischen Kompressionsmaschinen (Kühlung/Kälte) und der Ventilatoren in den Lüftungsschächten. Spezielle Solarbatterien sind dafür in der Regel nicht notwendig.

5. Deutsche Komponenten und Geräte bevorzugen!

Beim Solargenerator mit seinen Bestandteilen: Solarpaneele, Verkabelung, Wechselrichter, sowie bei Stromspeichern (Solarakkus, Ladetechnik) sind deutsche Hersteller zu bevorzugen. Nicht, dass ausländische Unternehmen nicht in der Lage wären, solche Systeme ordentlich zu bauen. Doch deutsche Anbieter haben in der Regel den besseren Service, für den Fall von Reklamationen oder Schäden. Sicher, manchmal sind deutsche Produkte teurer als die Konkurrenz aus Fernost. Doch wer billig kauft, kauft meistens zweimal.

6. Installation dem Fachhandwerker überlassen!

Für die Planung gewerblicher Solargeneratoren brauchen Sie unbedingt erfahrene Planer, die sich in diesem Metier auskennen. Der Einbau der Komponenten und Geräte sollte von Fachhandwerkern erledigt werden. Die Installateure und Anlagenplaner kennen meteorologische und regionale Eigenheiten, haben oft schon ähnliche Systeme gebaut und Unternehmen ausgestattet.

Einen guten Planer erkennt man daran, dass er neben der Planung der Solaranlage und der Dachstatik auch die Möglichkeiten der Finanzierung analysiert und für Sie aufbereitet. Einen guten Installationsbetrieb erkennt man – neben seinen Referenzen – daran, dass er die Anlagenwartung nach der Inbetriebnahme und den Blitzschutz von vorneherein mit anbietet. Auch sollte der Betrieb den Anlagenpass (Anlagendokumentation) des Solarverbandes BSW Solar ausstellen – und zwar ungefragt. (Heiko Schwarzburger)

Diese und weitere Tipps unseres Autors rund um die effiziente Versorgung von Wohngebäuden mit erneuerbaren Energien finden Sie hier.