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Centrotherm: Insolvenzverfahren beendet

Das Insolvenzverfahren gegen den Equipmentlieferanten Centrotherm ist aufgehoben. Nachdem das Amtsgericht Ulm den Insolvenzplan des Unternehmens genehmigt hat, kann sich Centrotherm im Schutzschirmverfahren nun selbst sanieren. Der Plan sieht die Umwandlung der Schulden in Aktien des Unternehmens vor. Damit verringern sich die Anteile der bisherigen Aktionäre.

Das Amtsgericht Ulm hat das Insolvenzverfahren gegen den Hersteller von Maschinen zur Photovoltaikproduktion Centrotherm Photovoltaics in Blaubeuren aufgehoben. Das Gericht hat zuvor den am 29. Januar 2013 vorgelegten Insolvenzplan des Unternehmens. Dieser Plan sah die Sanierung von Centrotherm vor, der vor allem über die Stärkung der Kapitalstruktur realisiert werden sollte. Dazu wurden die Forderungen der ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft umgewandelt. Der von den Gläubigern bestätigte Plan bedeutet, dass 70 Prozent der Forderungen an eine Verwaltungsgesellschaft abgetreten wurden, die diese wiederum über eine Kapitalerhöhung in das Unternehmen einbringt. Mit der Zusammenlegung der Aktien um Verhältnis von fünf zu eins sinkt das Grundkapital von Centrotherm um fast 17 Millionen Euro auf 4,23 Millionen Euro. Danach erfolgt die Sachkapitalerhöhung durch die Einbringung der Gläubigerforderungen. Damit erhöht sich das Grundkapital des Unternehmens wieder auf über 21 Millionen Euro. Durch diesen sogenannten Debt to Equity Swap werden die Gläubiger von Centrotherm über die Verwaltungsgesellschaft 80 Prozent der Aktien halten. Die restlichen 20 Prozent verbleiben bei den anderen Aktionären.

Maßgebliche Entschuldung

Durch die gleichzeitige Löschung der Insolvenzforderungen wird Centrotherm maßgeblich entschuldet. Dieser Plan wurde vom Amtsgericht Ulm geprüft und nach Erfüllung aller Bedingungen bestätigt, so dass nun das mit dem Schutzschirmantrag nach dem „Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“ (ESUG) im Juli 2012 begonnene Verfahren aufgehoben werden konnte. Das gilt auch für die beiden im Konzern verbliebenen Tochtergesellschaften Centrotherm Thermal Solutions und Centrotherm SiTec, für die eigenständige Verfahren liefen.

Centrotherm wieder eigenständig

„Centrotherm ist nun wieder ein vollständig eigenständiges, saniertes und langfristig stabil finanziertes Unternehmen mit einer positiven Zukunftsperspektive“, erklären Tobias Hoefer und Jan von Schuckmann, die für die Sanierung in Eigenverwaltung zuständigen Vorstandsmitglieder beim schwäbischen Equipmentlieferanten. „Wir haben in einem schwierigen Branchenumfeld unsere Sanierungshausaufgaben gemacht und sind ein gestärkter, zuverlässiger Partner für Kunden sowie Lieferanten. Die Umsetzung des Sanierungsplans führt zu einem für Aktionäre, Arbeitnehmer und Gläubiger gleichermaßen vorteilhaften Ergebnis. Für die Aktionäre bleiben Millionenwerte, die Börsennotierung und Wertsteigerungspotenziale ihrer Anteile erhalten. Die Gläubiger bewahren sich die Chance, 100 Prozent ihrer Forderungen zu realisieren und schließlich können so auch alle derzeit rund 900 Arbeitsplätze in der centrotherm Gruppe erhalten werden.“

Schwieriges Marktumfeld

Das Marktumfeld der Equipmentlieferanten bleibt weiterhin sehr schwierig. Für die nächsten Monate sieht die Branche keine Besserung. Um auch weiterhin im schwächelnden Markt für Photovoltaikproduktiosequipment konkurrenzfähig zu bleiben, haben die Schwaben schon einmal angekündigt, in den nächsten Jahren zweistellige Millionenbeträge in die Entwicklung neuer Technologien und Produkte in den Bereichen Photovoltaik und Halbleiter investieren zu wollen. (Sven Ullrich)