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Energieagentur NRW will Bürgerenergie stärken

Die Energieagentur NRW wird eine Plattform Bürgerenergie und Energiegenossenschaften gründen. Damit will sie über Vernetzung und Kooperationen zwischen den einzelnen Genossenschaften deren Rolle bei der Energiewende wieder stärken.

Die Energieagentur NRW gründet eine Plattform Bürgerenergie und Energiegenossenschaften. Damit will sie ihr Unterstützungsangebot für die Bürgerenergieakteure erweitern. Im Mittelpunkt wird vor allem die Vernetzung stehen. Auf diese Weise soll der gegenseitige Informationsaustausch befördert und Kooperationen ermöglicht werden. Die kostenlosen Angebote der Plattform sollen den Bürgerenergieakteuren in NRW die Möglichkeit bieten, sich noch enger zu vernetzen. „Die Bürgerenergie in Zeiten des permanenten Wandels widerstandsfähig und zukunftsfest machen“, beschreibt die Energieagentur NRW das Ziel der Plattform.

Wichtiger Pfeiler der Energiewende

Die Bürgerenergie habe sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Pfeiler der Energiewende in NRW entwickelt, betonen die Vertreter der Energieagentur. Dabei haben alle Energiegenossenschaft eines gemeinsam: Sie sind dezentral und bürgernah. Dies verbindet die Genossenschaften. Mit der Plattform reagiert die Energieagentur auf die sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechternden Rahmenbedingungen für die Bürgerenergie. Die Herausforderungen für die Genossenschaften sind gewachsen. Deshalb werde eine stärkere Vernetzung in Zukunft notwendig, um auch weiterhin erfolgreich Projekte umsetzen zu können und eine breite Bürgerbeteiligung an der Energiewende zu erhalten.

Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert

Ein Beispiel dieser sich verschlechternden Rahmenbedingungen sind die Ausschreibungen von Solarparkleistung. Von den bisher 72 Projekten, die eine Marktprämie gewonnen haben, sind gerade mal zwei Bürgerenergieprojekte. Diese Entwicklung ist symptomatisch für die Entwicklung der vergangenen Jahre. Die genossenschaftlichen Projekte sind in der Regel zu klein, um sich gegen die großen Bieter durchzusetzen. Auch genossenschaftlich organisierte Mieterstromprojekte sind nach dem Wegfall des Grünstromprivilegs kaum noch möglich. Seither wird die volle EEG-Umlage fällig, wenn Mieter in Mehrfamilienhäusern den Strom vom Dach ihres Wohngebäudes selbst verbrauchen.

Auftakttreffen in Witten

Das Angebot der Plattform Bürgerenergie und Energiegenossenschaften ist sowohl rechtsform- als auch technologieübergreifend ausgerichtet und legt die Schwerpunkte auf Vernetzung und Wissenstransfer. Dazu wird es eine Onlinecommunity, Netzwerktreffen und weitere Informationsangebote geben. Zunächst führt die Energieagentur NRW aber am 21. Januar dieses Jahres eine Auftaktveranstaltung durch. Auf dem Treffen in Witten wird es nicht nur ausreichend Möglichkeit geben um sich auszutauschen und zu vernetzen. Vielmehr wird es auch weitere Informationen geben, wie die Plattform aufgestellt wird. Julian Schönbeck von der Energieagentur NRW wird dann auch die Ziele und Angebote der Plattform näher vorstellen. Zudem werden Mitglieder von Bürgerenergiegenossenschaften von ihren bisherigen Erfahrungen berichten. (Sven Ullrich)