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Italien regelt Modulrecycling

Das italienische Parlament hat ein Gesetz zur Umsetzung der Europäischen Richtlinie zum Recycling von alten Solarmodulen verabschiedet. Damit ist die Brüsseler Direktive im bisher zweitgrößten Photovoltaikmarkt Europas umgesetzt.

Langsam kommt Bewegung bei der Umsetzung der Europäischen Richtlinie zum Recycling von Solarmodulen. Nachdem bisher nur Großbritannien, die Niederlande, Luxemburg, Dänemark und Bulgarien die Regelungen der aktuellen WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) der Europäischen Kommission umgesetzt haben, ist nun auch mit Italien einer der zentralen europäischen Märkte gefolgt. Das Parlament in Rom hat ein entsprechendes Gesetz beschlossen, dass die Entsorgung und das Recycling von Photovoltaikmodulen in Italien regelt. Demnach gelten als Produzenten, die den Transport und das Recycling der ausgedienten Altmodule finanzieren müssen, alle Unternehmen oder Personen mit Sitz in Italien, die Solarmodule im Land verkaufen oder nach Italien unter ihrem eigenen Warenzeichen einführen.

Neben dem Transport und dem Recycling von Altmodulen regelt das neue Gesetz auch die Registrierung der Unternehmen, die Module in Italien verkaufen dürfen. Dazu wird ein Nationales Register eingeführt, in das sich die als Produzenten genannten Unternehmen und Personen eintragen müssen. Dort müssen sie auch die jährlich verkaufte Menge an Modulen angeben. Auf dieser Basis wird dann der finanzielle und organisatorische Beitrag der jeweiligen Unternehmen zum Modulrecycling festgelegt. Die Unternehmen müssen dazu eine finanzielle Garantie hinterlegen.

Unternehmen müssen Kunden aufklären

Außerdem müssen die Hersteller eine entsprechende Kennzeichnung auf dem Modul aufbringen, um die Kunden zu informieren, dass die ausgedienten Module separat gesammelt und abgegeben werden müssen. Die Unternehmen müssen ihre Kunden auch darüber aufklären, wie die Sammlung der Altmodule organisiert wird und welche Strafen bei falscher Entsorgung der ausgedienten Module drohen. Auch vor den Gefahren, die von gefährlichen Stoffen ausgehen, die eventuell in den Modulen enthalten sind, müssen die Hersteller warnen.

Klarheit für die Hersteller und Händler

Immerhin ist Italien mit einer installierten Solarstromleistung von 17,6 Gigawatt nach Deutschland der zweitgrößte Erzeuger von Solarstrom in Europa. Das bedeutet, dass im Land Solarmodule mit einem Gesamtgewicht von gut 1.400 Tonnen in den Anlagen verbaut sind, die irgendwann deinstalliert oder ausgetauscht werden. Zwar wird der größte Teil der Module noch einige Jahre sauberen Solarstrom liefern. Doch die Unternehmen müssen sich jetzt schon Gedanken machen, wie die Module letztlich zu entsorgen sind und wie diese Entsorgung finanziert werden soll. Mit dem neuen Gesetz haben die Hersteller und Händler in Italien jetzt Klarheit über die Regelungen. (Sven Ullrich)