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Nun auch Vattenfall

Der schwedische Energieriese Vattenfall hat seine erste Solaranlage gebaut. Diese steht in Wales und leistet fünf Megawatt. Damit steigt Vattenfall nun auch ins Solargeschäft ein, bleibt aber im Segment der großen Generatoren.

Bisher hat sich der schwedische Energieriese Vattenfall – einer der großen vier in Deutschland – der Solarenergie verschlossen. Wenn es um Ökostrom ging, setzten die Schweden vor allem auf Wasser- und Windkraft. Doch jetzt vermeldet das Unternehmen die Fertigstellung seines ersten Solarparks. Dieser steht im Südwesten von Wales und leistet immerhin fast fünf Megawatt. Nach Angaben des schwedischen Energieriesen wird der Solarpark Cynog jährlich etwa 5,5 Gigawattstunden Strom produzieren.

Gemeinsamer Netzanschluss senkt die Kosten

Der Solarpark liegt in direkter Nachbarschaft eines schon existierenden Windparks. Er teilt sich mit den elf Windkraftanlagen, die auf einer Anhöhe neben dem Solarpark stehen, einen Netzanschlusspunkt. Das haben riesige Vorteile, betont Stephen Holdroyd, für den Solarpark verantwortlicher Projektmanager bei Vattenfall. „Durch Hybridsysteme wie dieses, das Wind- und Solarenergie kombiniert, können wir die Stromgestehungskosten durch das Teilen und die volle Auslastung des Netzanschlusses reduzieren“, erklärt er. „In diesem Fall existierte der Netzanschluss für den Park Cynog sogar schon.“ Das senkt nochmals die Investitionskosten für den Park und damit die Stromgestehungskosten. Denn die Investitionskosten machen den größten Teil des Preises für Solarstrom aus.

Vattenfall bleibt bei Großanlagen

Mit der Errichtung des Solarparks bleibt Vattenfall – anders als die drei weiteren Stromkonzerne Deutschlands – im Geschäft der Großanlagen. Denn Eon und RWE versuchen sich vor allem im Geschäft mit privaten Dachanlagen, gern auch in Kombination mit Speichern. Der vierte im Bunde, EnBW, setzt schon länger als alle anderen auf die erneuerbaren Energien. Immerhin könne der Konzern schon jetzt rein rechnerisch gut ein Drittel des Stromverbrauchs aller Haushalte Baden-Württembergs mit Ökostrom abdecken. Allerdings hält sich das Unternehmen aus der Solarenergie weitestgehend heraus. Bisher betreibt EnBW vor allem Wasserkraft-, Windkraft- und Biomasseanlagen. Außerdem betreibt das Unternehmen noch ein Erdwärmekraftwerk. Vattenfall geht jetzt einen anderen Weg. Zwar bleibt der Konzern im angestammten Geschäftsbereich der großen Kraftwerke, will aber in Zukunft auch verstärkt in die Photovoltaik investieren. (Sven Ullrich)