Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

So billig wie Steinkohle und Erdgas

Strom aus Wind und Sonne ist zunehmend kostengünstiger zu haben. Die Agentur für Erneuerbare Energien vergleicht in neuer Metaanalyse 20 wissenschaftliche Studien im Hinblick auf prognostizierte Stromgestehungskosten

Der deutsche Kraftwerkspark muss dringend erneuert werden.  Da stellt sich die Frage, ob eine Modernisierung der Stromversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien zu höheren Kosten für die Verbraucher führt als der Bau neuer fossiler Kraftwerke. Eine wichtige Vergleichsgröße dafür sind die Stromgestehungskosten. Das sind die durchschnittlichen Kosten, die für die Errichtung und den Betrieb von Kraftwerken bezogen auf die erzeugte Strommenge anfallen. In einer heute veröffentlichten Metaanalyse stellt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die aktuellen und bis 2050 prognostizierten Stromgestehungskosten fossiler und regenerativer Kraftwerke von 20 wissenschaftlichen Studien gegenüber.

Billiger gegen teurer

Ein Ergebnis des Vergleichs: „Erneuerbare Energien sind zum Teil heute schon wettbewerbsfähig. An guten Standorten können die Stromgestehungskosten neuer Windenergie- und Photovoltaikanlagen sogar niedriger ausfallen als die neuer fossiler Kraftwerke“, resümiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Ergebnisse. Alle in der Metaanalyse der AEE verglichenen Studien gehen vor dem Hintergrund der deutschen Klimaschutzziele und absehbarer weiterer technologischer Fortschritte bei den Erneuerbaren Energien davon aus, dass Strom aus Wind und Sonne in den kommenden Jahren noch günstiger, Strom aus den endlichen Rohstoffen Kohle und Erdgas hingegen teurer wird. „Deshalb ist es auch wirtschaftlich sinnvoller auf Erneuerbare Energien zu bauen, statt veraltete durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen“, so Vohrer.

Sonnige Aussichten

Die Kosten der Photovoltaik lagen im Jahr 2013 bei 7,9 bis 16,6 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) und damit an guten Standorten gleichauf mit Erdgas (7,6 bis 10,0 ct/kWh). Photovoltaikanlagen, die im Jahr 2015 ans Netz gehen, könnten den analysierten Studien zufolge mit 7,8 bis 14,7 ct/kWh je nach Standort bereits zu den gleichen Kosten produzieren wie neue Steinkohlekraftwerke mit 8 bis 10,3 ct/kWh.

„Der Kostenvergleich belegt die erfolgreiche Entwicklung, die Erneuerbare-Energien-Technologien in den vergangenen Jahren durchlaufen haben“. Der dynamische Ausbau bewirkte technologische Weiterentwicklungen, die zu signifikanten Kostensenkungen geführt haben. Die Förderung durch das EEG hat sich als sehr erfolgreich und zielführend erwiesen. Perspektivisch sind weitere Kostensenkungen möglich, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt nicht abgewürgt wird“, so Vohrer. (William Vorsatz)

Die vollständige Metastudie „Stromgestehungskosten verschiedener Erzeugungstechnologien“ zum Download im AEE-Forschungsradar.