Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Stromexport erreicht neue Bestmarke

Deutschland hat im ersten Halbjahr 2015 rund 25 Terawattstunden Strom exportiert – so viel wie nie zuvor. Das entspricht rund acht Prozent des hierzulande von Januar bis Juni erzeugten Stroms.

Das zeigt eine vorläufige Auswertung von Agora Energiewende. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr des Vorjahres lag der Wert bei 19 Terawattstunden, im Jahr 2013 bei 15 Terawattstunden. Angetrieben wurde die Nachfrage nach deutschem Strom im Ausland von abermals gesunkenen Preisen an der Strombörse. Diese gehören im europäischen Vergleich zu den niedrigsten. Im Schnitt wurden an der Börse im ersten Halbjahres 3,02 Cent pro Kilowattstunde gezahlt, im selben Zeitraum 2014 lag der Wert bei 3,24 Cent.

Gesunken sind die Preise aufgrund des größeren Angebots von Ökostrom. Der Anteil am deutschen Stromverbrauch stieg auf den neuen Rekordwert von 81 auf 92 Terawattstunden. Die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohlekraftwerken sank auf 128 Terawattstunden gegenüber 135 Terawattstunden im Vorjahreszeitraum. Die Produktion von Kernkraftwerken blieb mit 48 Terawattstunden und bei Gaskraftwerken mit 27 Terawattstunden in etwa auf Vorjahresniveau.

Ökostrom verdrängt Gaskraftwerke

„Vor allem die älteren Steinkohlekraftwerke geraten durch die stark gestiegene Stromerzeugung aus Erneuerbaren zunehmend unter Druck und müssen ihre Produktion immer öfter drosseln“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Deshalb exportieren sie Strom. „Unglücklicherweise verdrängt der Export von Kohlestrom in unseren Nachbarländern vor allem Strom aus klimafreundlicheren Gaskraftwerken, so in den Niederlanden oder – über die Transitländer Österreich, Frankreich und Schweiz – auch in Italien“, sagt Graichen.

Denn im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ist der Stromexport insbesondere nach Frankreich und in die Schweiz gestiegen sowie in Richtung Österreich und Niederlande auf hohem Niveau verblieben. (nhp)