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Auf der Stromwelle surfen

In großen Solaranlagen bietet die Datenkommunikation über die Wechselstromverkabelung einen enormen Preisvorteil, ohne dass die Qualität des Informationsaustauschs leidet. Der Planer muss aber ein paar Dinge beachten.

In Dörverden, südlich von Bremen, und im thüringischen Münchenbernsdorf haben die Planer der Solarpraxis Engineering zwei Solarparks realisiert, die komplett ohne Datenkabel auskommen. Dabei ist die Datenkommunikation weiterhin problemlos möglich. Denn diese läuft über die Wechselstromverkabelung im Solarpark.

An den beiden Standorten wurden Anlagen mit einer Leistung von jeweils etwa fünf Megawatt installiert. Da sich die Ingenieure des Berliner Planungs- und Betriebsführungsdienstleisters für ein dezentrales Konzept mit Stringwechselrichtern entschieden haben, hätte für die Kommunikation zwischen Mittelspannungstransformatoren und den einzelnen Wechselrichtern neben den Wechselstromkabeln auch noch ein komplettes Netzwerk für die Datenkommunikation aufgebaut werden müssen. Doch die kilometerlangen Datenkabel haben sich die Berliner gespart, indem sie die Wechselstromverkabelung, die ohnehin verlegt werden muss, gleich für die Kommunikation nutzen.

Betriebsführung problemlos möglich

Die beiden Solarparks sind inzwischen seit über einem Jahr am Netz. Die Betriebsführung, die ebenfalls die Solarpraxis Engineering übernommen hat, ist auch ohne Datenverkabelung weiterhin problemlos möglich. Bisher haben sich keinerlei Unterschiede im Betrieb zu den anderen Anlagen herausgestellt, die die Berliner ebenfalls in ihrem Betriebsführungsportfolio haben. So kann die Anlage ohne Probleme wie jeder andere Solarpark auch ferngesteuert werden, um die Anforderungen der Netzbetreiber und der Direktvermarkter zu erfüllen. Auch das Monitoring und die Fehleranalyse klappt tadellos.

Trafo verhindert Störungen

Allerdings sind bei der Planung und Umsetzung solcher Anlagen einige Voraussetzungen zu Grenzen zu beachten. So sollte die Powerline Communication auf den Solarpark beschränkt bleiben. Dies gelingt durch den Einsatz von Transformatorstationen. Dadurch ist der Solarparks galvanisch vom Netz getrennt und es können keine Kommunikationsdaten in das Netz gelangen. Andererseits wird die Datenkommunikation im Solarpark auch nicht von Störsignalen beeinflusst. Zudem muss der Planer die Längenbegrenzung einer Datenkommunikation über das Wechselstromkabel beachten.


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