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Berliner Feuerwache setzt vollständig auf Eigenverbrauch

Eine Feuerwehrstation in Charlottenburg verbraucht den Solarstrom einer 100 Kilowattanlage vollständig selbst. Aber das ist nicht alles: Im Laufe des Jahres werden die Berliner Stadtwerke 28 Photovoltaikanlagen auf landeseigenen Immobilien errichtet haben.

Die Leitstelle der Berliner Feuerwehr in Siemensstadt setzt künftig auch auf Solarstrom: Zum vorhandenen Blockheizkraftwerk im Keller haben die Berliner Stadtwerke im Auftrag des Berliner Immobilienmanagements (BIM) eine 850 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf das Dach der Feuerwache montiert. Alle 377 polykristallinen Module verfügen über je 265 Watt Leistung. Die Anlage in Ost-West-Ausrichtung und mit insgesamt 100 Kilowatt Leistung erzeugt rund 87.000 Kilowattstunden pro Jahr; allein die Anlage am Nikolaus-Groß-Weg vermeidet so rund 50 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

28 landeseigene Immobilien bekommen Solarstromdächer

Der Solarstrom wird vollständig ins Hausnetz eingespeist und ist demnach komplett für den Eigenverbrauch bestimmt. Ein Grund: Die Fahrzeuge der Feuerwehr sind mit vielen elektrischen Geräten ausgestattet, die zwischen den Einsätzen am Stromnetz aufgeladen werden. Stromnachfrage ist also reichlich vorhanden. Die Anlage deckt laut BIM aber nur drei Prozent des gesamten Strombedarfs am Standort ab.

Die Solaranlage auf dem Feuerwehrdach ist nur eine von insgesamt 28, die die Berliner Stadtwerke auf landeseigenen Immobilien errichten. Damit haben die Berliner Stadtwerke den überwiegenden Anteil eines 2016 europaweit ausgeschriebenen BIM-Portfolios gewonnen. Der Auftrag an die Berliner Stadtwerke umfasst 4,7 Megawatt, was knapp der Menge aller 2015 in Berlin gebauten Photovoltaikanlagen entspricht.

Sechs der 28 Anlagen sind bereits fertig, der Bau der anderen 22 beginnt im April 2017. Dank neuer Anlagen von den Berliner Stadtwerken im Auftrag der BIM bekommen in diesem Jahr nicht nur weitere Feuerwachen, sondern auch der Berliner Friedrichstadtpalast, alle sechs Berliner Gefängnisse, die Landesbibliothek in der Breiten Straße in Mitte sowie mehrere Oberstufenzentren Strom vom eigenen Dach.

Klassisches Pachtmodell

Zusammen sind die von den Stadtwerken bei der BIM zu bauenden Anlagen so groß wie sechs Fußballfelder: 40.000 Quadratmeter. „Die Stadtwerke finanzieren und bauen, wir pachten und entlasten so durch den selbst erzeugten und verbrauchten Solarstrom die Stromnetze“, sagt Hans-Joachim Schlüter, BIM-Bereichsleiter Property Management.

Die Berliner Stadtwerke haben darüber hinaus 68 weitere Solaranlagen auf Dächern von Wohngebäuden errichtet oder sind gerade bei der Installation. Der Senat verfolgt das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Konkret sollen die Kohlendioxidemissionen um mindestens 85 Prozent bezogen auf das Basisjahr 1990 sinken. Das Berliner Energiewendegesetz (EWG Bln) trat am 6. April 2016 in Kraft. (nhp)

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