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Der Osten hält die Stange

Drei Bundesländer in Ostdeutschland konnten im vergangenen Jahr mehr Solarstromleistung aufbauen als noch 2014. Damit entwickelt sich der Markt dort entgegen dem Trend in Deutschland. Denn in fast allen anderen Bundesländern ging der Ausbau zurück. Nur in Mecklenburg-Vorpommern wurden 2014 und 2015 gleich viel Leistung neu installiert.

Im vergangenen Jahr wurden das Ziel der Bundesregierung beim Ausbau der Photovoltaik schon das zweite Jahr in Folge unterschritten. Doch mit Blick auf die Bundesländer zeigt sich ein differenzierteres Bild. So haben die ostdeutschen Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen sogar zugelegt, während den Rückgang vor allem die westlichen Bundesländer tragen müssen. Das gibt die Agentur für Erneuerbar Energie (AEE) bekannt.

Die Experten der AEE haben sich die Zahlen genauer angeschaut und festgestellt, dass in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr sogar 22 Megawatt mehr installiert wurden als noch 2014. In Brandenburg stieg der Zubau um 12,6 Megawatt im Vergleich zum Jahr 2014. Thüringen verzeichnete ein Plus von fünf Megawatt. Der vergleichsweise starke Zubau vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist aber unter anderem auf den weiterhin großen Anteil an Solarparks zurückzuführen. Diese werden hauptsächlich in den ostdeutschen Bundesländern gebaut.

Großer Rückgang im Süden des Landes

Damit endet aber auch schon die Liste mit Bundesländern, in denen der Zubau zugelegt hat. Mecklenburg-Vorpommern konnte die Ausbauzahlen aus 2014 auch im Jahr 2015 halten. Doch in Sachsen ging die 2015 neu installierte Leistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Megawatt zurück. Die größten Auftragsverluste mussten die Installateure in Bayern hinnehmen. Doch wurden im Jahr 2015 satte 126 Megawatt Solarstromleistung weniger installiert als noch 2014. Auch in Baden-Württemberg ging der Zubau um 92 Megawatt zurück. Die Installateure bauten in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 66 Megawatt Solarstromleistung weniger auf als noch 2014. Deutschlandweit ging der Ausbau der Photovoltaikleistung im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 um 356 Megawatt zurück.

Betrachtet auf den Zubau pro Einwohner liegt Sachsen-Anhalt klar vor. Dort wurden im vergangenen Jahr immerhin 80,5 Kilowatt pro 1.000 Einwohner installiert. Die relativ bevölkerungsarmen Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegen mit 64,5 und 59,3 Kilowatt pro 1.000 Einwohner auf dem zweiten und dritten Platz. Im deutschlandweiten Durchschnitt lag der Zubau bei 18,4 Kilowatt pro 1.000 Einwohner.

Bayern bleibt Solarland Nummer eins

Den höchsten Zubau hat weiterhin Bayern zu verzeichnen. Dort wurden im vergangenen Jahr Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 301 Megawatt aufgebaut. Das zweitgrößte Photovoltaikbundesland war im vergangenen Jahr aber nicht mehr Baden-Württemberg, sondern Sachsen-Anhalt. Während im Südwesten nur Anlagen mit einer Gesamtleistung von 164 Megawatt aufgebaut wurden, lag der Zubau in Sachsen-Anhalt bei 180 Megawatt. Auch Brandenburg konnte sich verbessern und liegt jetzt auf dem vierten Platz mit einem Zubau von 146 Megawatt. Damit hat sich Brandenburg um zwei Plätze verbessert und verdrängt Nordrhein-Westfalen auf vom dritten auf den fünften Platz. Im bevölkerungsreichsten Flächenland wurden im vergangenen Jahr nur noch 138 Megawatt Solarstromleistung neu aufgebaut, während es 2014 noch 204 Megawatt waren. Allerdings profitieren in den westlichen Bundesländern vor allem die kleinere und mittelgroßen Installationsbetriebe, währen die großen Solarparks vor allem im Osten den Landes hingeklotzt wurden. (Sven Ullrich)