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Förderung in der Schweiz (1): Alternativen für die KEV finden

In der Schweiz soll das System der festen Einspeisevergütung abgeschafft werden. Auch Investitionskostenzuschüsse sollen nicht mehr gezahlt werden. Doch die vorgesehene Alternative der Abgabe auf fossile Brennstoffe wird die Energiewende aufhalten statt sie zu forcieren.

Die Schweizer Regierung muss die Fortsetzung der Energiewende über das Ende der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) gut planen. Sonst wird sie ins Stocken geraten. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Schweizer Energieforschungszentrums SCCER CREST. Die Wissenschaftler haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, was nach der KEV kommen muss und ob das geplante Klima- und Energielenkungssystem (KLES) ausreichen wird, um den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voran zu treiben. Die wiederum ist notwendig, da die Regenerativen die einzige Energiequelle sind, die die Schweiz selbst hat. Alle anderen Energieträger muss sie komplett importieren.

Das KLES soll im Rahmen der Ende 2016 verabschiedeten Energiestrategie 2050 die bisherige Förderung durch die KEV und die Investitionszuschüsse ersetzen. Die KEV ihrerseits soll spätestens fünf Jahre nach Inkrafttreten der Energiestrategie beendet werden. Das wird voraussichtlich im Jahr 2022 sein. Ab 2031 soll es überhaupt keine Förderung mehr geben, also auch keine Einmalvergütung. Das zentrale Element der KLES wiederum ist eine Abgabe auf fossile Treib- und Brennstoffe geben soll, die die Preis für Strom und Wärme aus diesen Energieträgern verteuern wird. Dadurch sollen die Erneuerbaren konkurrenzfähig gegenüber den alten fossilen Kraftwerken werden.

Billiger Strom aus fossil betriebenen Kraftwerke drück in den Markt

Die Forscher machen hingegen alternative Vorschläge. Denn es werden ergänzende Maßnahmen notwendig sein, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz weiter voranzutreiben. Denn mit de KLES werden die Versorger nicht auf den Ankauf von Solar- und Windstrom umschwenken, sondern auf den Import von Strom aus dem Ausland, der ohne Abgaben auf die Brennstoffe billiger zu haben ist. Es sei denn, die Abgabe würde auch bei den europäischen Nachbarn eingeführt. „Zudem sind die externen Kosten konkurrierender Technologien im europäischen Markt nicht vollständig internalisiert“, betonen die Autoren der Studie. „So liegen die Preise für CO2-Emissionen deutlich unter den Schätzungen für die verursachten Schäden. Die Förderung erneuerbarer Energien kann diesen Marktverzerrungen entgegenwirken.“

Aus diesem Grund sind ergänzende Maßnahmen notwendig, damit die Investitionen in Ökostromanlagen weitergehen und nicht gegen Stromimporte ausgetauscht werden. Ohne weitere Mittel wird die Photovoltaik in der Schweiz von globalen Kostenentwicklungen abhängig sein. Auf diese Weise kann aber die Schweiz ihre Stromversorgung nicht selbst steuern. (su)

 

Lesen Sie hier, welche Alternativen die Forscher vorschlagen.