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Beharrlich und nachhaltig

Letztes Jahr konnte die Priogo AG mit Sitz in dem kleinen Voreifel-Städtchen Zülpich, etwa 30 Kilometer von Köln entfernt, mal Luft holen und durchatmen: „2015 war ein durchaus positives Jahr, in dem wir schwarze Zahlen geschrieben haben“, blickt der Vorstandsvorsitzende David Muggli auf die jüngere Vergangenheit zurück. In den letzten Jahren ist die See zunehmend rauer geworden im Markt der regenerativen Energien. Die Euphorie nach dem Fukushima-GAU, die Energiewende anzupacken und schnellstmöglich umzusetzen, ist deutlich zurückgegangen.

Geblieben bei vielen Verbrauchern ist die Furcht vor immer weiter steigenden Energiepreisen und vor mangelnder Energieversorgung, wenn der Wind mal nicht bläst und die Sonne nicht scheint. Das alles geht natürlich nicht spurlos an kleinen und mittelständischen Anbietern von Solarthermie, Photovoltaik und Biomasseheizungen sowie innovativen Speicherlösungen, wie es Priogo fast zehn Jahre lang per definitionem ist, vorüber. „Es gab mal eine Zeit vor fünf bis sechs Jahren, da herrschte Goldgräberstimmung und es war für unseren Vertrieb deutlich einfacher, Privatleuten und Unternehmen eine Solaranlage zu verkaufen und auf deren Dach zu installieren. Unser Unternehmen wuchs und somit auch die Ziele“, sagt Muggli.

Folgerichtig investierte der mittelständische Spezialist für erneuerbare Energien 2014 in den Neubau eines Innovations- und Bürogebäudes sowie einer Lagerhalle am angestammten Standort Zülpich in einem Industriegebiet. Das neue Innovations- und Verwaltungsgebäude, in dem Priogo heute ansässig ist, ist zweigeschossig. Im Erdgeschoss befinden sich Empfang, Ausstellungsbereich (mit einer Wärmepumpe zur Gebäudebeheizung), Schulungsraum, Magazin, Teeküche, zwei Büroräume sowie zwei Sanitärräume. Das Obergeschoss, das über eine offene Stahltreppe erreicht wird, umfasst drei Büroräume, einen Sozialraum, Vorstandsbüro mit Sekretariat, einen Besprechungsraum sowie zwei Archivräume. Die Gesamtfläche des Bürogebäudes beträgt 278 Quadratmeter.

Neue Halle am Stammsitz

Darüber hinaus wurde auf dem neuen Firmengrundstück der Priogo eine Lagerhalle mit einer Nutzfläche von 427 Quadratmeter errichtet. Durch ein großes Tor fahren Montagefahrzeuge in die Halle, um beladen oder entladen zu werden und die Halle durch ein weiteres Rolltor wieder zu verlassen.

Natürlich haben die Experten für regenerative Energien an alles Umsetzbare gedacht, was die energetische Infrastruktur des Neubaus betrifft. „So beheizt eine Erdwärmepumpe das gesamte Gebäude. Den Strom liefern komplett Photovoltaikanlagen auf den beiden Dächern des Bürogebäudes und der Lagerhalle. So ist das Unternehmen autark und absolut unabhängig von Energiekonzernen und den stark steigenden Energiekosten“, erläutert David Muggli.

Vor Ort informieren

Das neue Firmengelände bietet Interessenten und Kunden die Möglichkeit, sich über erneuerbare Energien und Elektromobilität direkt vor Ort zu informieren.

Priogo hat in den Neubau rund eine Million Euro investiert. Muggli wollte 2014 das Unternehmen weiter auf einem moderaten und kontrollierten Wachstumskurs halten: „Vom Gebäude her haben wir auf jeden Fall vorgesorgt, denn die Planung umfasste die Vorprojektierung eines dritten aufsetzbaren Vollgeschosses auf unser Bürogebäude für steigenden Raumbedarf in der Verwaltung. Darüber hinaus kann in einem zweiten Bauabschnitt ein zweites dreigeschossiges Gebäude hinzugefügt werden, sodass einem zukünftigen Wachstum nichts entgegensteht“, blickte Vorstand Muggli vor zwei Jahren noch hoffnungsvoll in die Zukunft.

Turnaround inzwischen gelungen

Doch schon kurze Zeit später machten der Priogo – wie allen Unternehmen der Branche auch – Umsatzeinbrüche und stockende Geschäftstätigkeiten zunächst einmal einen Strich durch die Wachstumspläne. „Wir müssen den Dingen so entgegentreten, wie sie nun einmal sind“, musste Muggli einsehen.

Er war gezwungen, das Unternehmen zu verschlanken und Maßnahmen zu treffen, um weitere Umsatzeinbußen zu verhindern und rentabel zu bleiben. Der Turnaround scheint indes gelungen, denn 2015 war offensichtlich ein gutes Jahr für Priogo. Es gab einige prosperierende Projekte sowohl im privaten als auch im Unternehmensbereich.

Ein hervorragendes Beispiel liefert die umfassende Installation im Privathaus von Elmar Ach aus Köln. Die Neugestaltung der Förderung für private Photovoltaikanlagen lässt es für Privathaushalte und Unternehmen immer attraktiver werden, den selbst erzeugten Solarstrom auch selbst zu verbrauchen. Dabei stellt die Kopplung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Wärmepumpe eine interessante Alternative dar. Denn auf diese Weise wird der benötigte Strom für die Wärmepumpe emissionsfrei mit regenerativer Energie erzeugt und der lohnende Eigenverbrauch wird bei gleichzeitiger Kostenersparnis erhöht. Dies hat auch Elmar Ach aus Köln erkannt und sein Privathaus entsprechend clever ausgestattet. Mit der Installation und Betreuung des Projektes beauftragte er Priogo.

Wärmepumpe integrieren

„Jetzt kann ich meine Photovoltaikanlage noch sinnvoller für den Eigenverbrauch einsetzen, um einerseits Strom für die Verbraucher im Haus wie Waschmaschine oder Trockner zu erzeugen, und andererseits, um die Betriebskosten der Wärmepumpe nachhaltig zu senken“, freut sich Elmar Ach.

Priogo installierte auf dem Dach seines Kölner Privathauses eine Anlage mit insgesamt 38 Solarpanels und einer Leistung von 9,88 Kilowatt. Darüber hinaus wurde im Garten eine Erdwärmepumpe mit Brunnen installiert, die acht Kilowatt Leistung bietet. Last but not least komplettiert ein Akku mit einer Speicherkapazität von 4,6 Kilowattstunden (E3/DC) das kleine autarke „Hauskraftwerk“ der Familie Ach.

Ein lohnendes Investment

Und apropos Autarkie und Unabhängigkeit – das ausgeklügelte System im Hause Ach beinhaltet auch eine Notausfalllösung. Sollte der Strom einmal ausfallen, schaltet das System nach nur drei Sekunden vollautomatisch auf den leistungsfähigen Akku um, der voll aufgeladen in der Lage ist, die gesamte Stromversorgung im Haus für bis zu acht Stunden sicherzustellen. Und sobald die Stromversorgung wieder einsetzt, wird ebenso automatisch wieder auf die normale Versorgung geswitcht. „Das gibt uns ein sehr gutes Gefühl und garantiert einen hohen Grad an Ausfallsicherheit“, so Ach.

Priogo legt auch 2016 Wert auf die Kooperation mit namhaften und leistungsfähigen Herstellern spezieller Systeme, die es energiebewussten Menschen wie der Familie Ach in Köln ermöglichen, die erzeugte Energie im eigenen Haushalt sinnvoll zu verwenden und auch über einen längeren Zeitraum zu speichern. „An dieser Referenz aus dem Privatbereich kann man unschwer erkennen, dass sich das Investment in die erneuerbaren Energien nach wie vor absolut lohnt. So wird man völlig unabhängig von steigenden Energiekosten und spart mittelfristig viel Geld“, fasst Muggli das erfolgreiche Projekt zusammen.

Aus der Vergangenheit hat der umtriebige Unternehmer auf jeden Fall gelernt, dass er sein Unternehmen von der Produktpalette her deutlich breiter aufstellen muss. Das Unternehmen findet zu seinen Wurzeln zurück – zur Heizungstechnik und dem SHK-Betrieb. „So wollen wir beispielsweise bei der Heizungsmodernisierung moderne Heizungstechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien intelligent miteinander verknüpfen, um eine größtmögliche Effizienzsteigerung zu erreichen“, erzählt Muggli. „Dazu stehen für jedes Einsatzgebiet und für jeden Haustyp optimale Systeme zur Verfügung. Die einzelnen Systeme spielen ihre größten Vorteile vor allem dann aus, wenn sie klug kombiniert werden.“

Veraltete Heizungen ersetzen

Priogo spielt in die Karten, dass auch laut Verbraucherzentrale 75 Prozent aller Heizungen in Deutschland heutzutage veraltet sind. Jedem Verbraucher ist bewusst, dass ein Ende der Preissteigerungen für Heizöl, Gas und Strom sicherlich nicht in Sicht ist, denn die Ressourcen an Erdöl, Erdgas und Kohle sind begrenzt.

Das gestiegene gesellschaftliche Bewusstsein für den Klimaschutz und die Energiewende lenkt zudem das Augenmerk auf Energieeffizienz und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, und auch die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz der Systeme steigen. „Die Argumente für eine moderne Heizungsanlage überzeugen – eigentlich“, weiß Muggli, „trotzdem zögern viele Hausbesitzer, oft verunsichert durch die Vielfalt der angebotenen Techniken. Und genau da wollen wir ansetzen – durch ehrliche und detaillierte Informationen, die auf unserem jahrzehntelangen fachlichen Wissen aufbauen.“

Unterschiedliches Echo

Priogo setzt dazu auf Seminare, die sie regelmäßig im eigenen Hause kostenlos anbietet. So wird beispielsweise plakativ das Thema „Neue Heizung für null Euro Anschaffungskosten“ aufgegriffen.

In einem Expertenvortrag werden die interessierten Zuhörer über moderne Heizungssysteme, einen potenziellen Heizungsaustausch, Möglichkeiten der Finanzierung sowie ein mögliches Contracting ohne Anschaffungskosten für eine neue Heizung mit Vollservicevertrag informiert. „Das Echo ist ganz unterschiedlich, aber man merkt bei unseren wöchentlichen Vorträgen, die sich richtig gut etabliert haben, dass das Interesse der Menschen an den Themen rund um regenerative Energie und Umwelt nach wie vor ungebrochen hoch ist“, berichtet Muggli aus der Praxis. Nach den Veranstaltungen stehen die jeweiligen Vorträge auf der Homepage von Priogo zum Download bereit.

Seit Gründung seines Unternehmens 2007 setzt sich Muggli explizit mit der Energiepolitik und energiepolitischen Themen auseinander. In diesem Zuge lernte er auch sehr interessante Persönlichkeiten kennen und schätzen. So imponierte ihm besonders der Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“, der 2010 von Carl-A. Fechner erstellt wurde und den Umstieg auf erneuerbare Energien zum Thema hat.

Der Filmtitel spielt auf die Fortführung technischer Revolutionen der Vergangenheit an: Nach der Agrarrevolution, der industriellen Revolution und der digitalen Revolution folge als vierte Revolution die Energiewende.

In vierjähriger Arbeit wurde der Film in zehn Ländern der Welt gedreht. Darin werden anhand von Projekten Konzepte für die verschiedensten Länder und Lebensbereiche vorgeschlagen.

Der Film enthält unter anderem Beiträge vom Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und vom Träger des Right Livelihood Award Hermann Scheer. „Dieser Film und auch das Buch von Matthias Willenbacher ‚Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin‘ haben mein ausgeprägtes Umwelt- und Energiewende-Denken potenziert, wenn dies überhaupt möglich war“, erzählt der 39-jährige Vorstandsvorsitzende.

In seinem Buch bietet Willenbacher Bundeskanzlerin Angela Merkel an, seine Anteile an der Juwi AG an die 500 Bürgerenergiegenossenschaften in Deutschland zu verschenken, wenn die Bundeskanzlerin bis zum Jahr 2020 die dezentrale Energiewende vollständig und flächendeckend durchsetzt.

Momentan treibt Muggli in der Energiepolitik insbesondere der Ärger über die „Eigenverbrauchsumlage“ um. Für ihn ist klar: Betreiber von Photovoltaikanlagen setzen das Ziel des EEG durch eigene Investition unmittelbar um. Sie erfüllen also bereits die Verpflichtung für Stromverbraucher aus dem EEG. Wenn sie zusätzlich für den selbst erzeugten und verbrauchten Solarstrom mit der EEG-Umlage zur Kasse gebeten werden, werden sie doppelt belastet

Dagegen zahlt der normale Stromkunde lediglich die EEG-Umlage. „Eine solche gesetzliche Ungleichbehandlung verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 des Grundgesetzes“, echauffiert sich Muggli.

Zudem ist der Unternehmer der Auffassung, dass es eine extreme Ungleichbehandlung ist, wenn konventionelle Kraftwerke die Eigenverbrauchsumlage nicht bezahlen müssen. Dies gereiche den regenerativen Energien zum Nachteil und treibe unter Umständen eine neue Subvention für Kohle-, Atom- und Erdgasstrom an.

Konzentration aufs Wesentliche

Doch bei allem Ärger über die politischen Entscheidungen weiß Muggli als Mittelständler, dass er die „große Politik“ nur marginal beeinflussen kann, und konzentriert sich deshalb mit seiner Priogo auf das Wesentliche, nämlich den Menschen in der Region saubere Energie mit wegweisender Technik zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu liefern.

Priogo AG

Auf einen Blick

  • 15 Mitarbeiter
  • 4 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2015
  • 60 Prozent des Umsatzes durch Photovoltaik und Batteriespeicher
  • 40 Prozent des Umsatzes durch Heizungsanlagen, Pelletheizungen und Wärmepumpen
  • Regenerative Haustechnik (Strom und Wärme)
  • Sowohl Bestands- als auch Neubauten
  • Großanlagenbau für Gewerbe und Handel
  • Elektromobilität (Ladetechnik)

www.priogo.com

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