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Power to Gas zuerst in Fahrzeugen

Die Speichertechnologie Power to Gas wird zunächst für CO2-arme Mobilität genutzt und könnte bereits ab 2020 in kommerziellen Anlagen verfügbar sein. Große Speicheranlagen könnten zudem im windreichen Norden Deutschlands die Netzstabilisierung unterstützen.

Die Speicherung von Energie ist entscheidend für das Gelingen der Energiewende hin zu mehr erneuerbaren Energien. Innovationen wie die Power-to-Gas-Technologie (PtG) können in unserem zukünftigen Energiesystem eine entscheidende Rolle spielen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Hamburger Management-Beratung mgm Consulting Partners, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg entstanden ist.

PtG-Anwendungen haben demnach aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und des enormen Speicherpotenzials besonders gute Aussichten, heißt es in dem Papier. „Sobald ein entsprechender Rechtsrahmen Anreize schafft, können innovative Marktakteure interessante Geschäftsmodelle entwickeln.“ Die Technologie werde sich unabhängig davon aufgrund der Mobilitätsanwendungen zügig weiter entwickeln, so weiter. Unter anderem eröffnete Autobauer Audi im Juni 2013 seine PtG-Anlage im niedersächsischen Werlte.

Großtechnische Anlagen im Norden

In einer Umfrage unter 30 Branchenexperten wurden Potenziale und mögliche Entwicklungen der Power-to-Gas-Technologie untersucht. Mithilfe dieses Verfahrens wird überschüssiger Strom beispielsweise aus Windanlagen genutzt, um Wasserstoff zu erzeugen. Das Wasserstoff wird anschließend direkt oder nach einer Reaktion mit Kohlendioxid als Erdgassubstitut (SNG) ins Erdgasnetz eingespeist oder gespeichert. „Kommerzielle Power-to-Gas-Anlagen werden zunächst für CO2-neutrale Mobilität genutzt und können bereits ab 2020 verfügbar sein“, sagt Matthias Daumann, Senior Berater bei mgm Consulting Partners.

Langfristig werden sich demnach zwei unterschiedliche Anwendungen und Geschäftsmodelle durchsetzen: Großtechnische PtG-Anlagen im windreichen Norden Deutschlands für die Netzstabilisierung sowie Anlagen kleinerer bis mittlerer Leistung für die dezentrale Energieversorgung und technische Anwendungen.

Lithium-Ionen-Speicher

Auch Batteriespeicher werden künftig immer wichtiger: Anfang September haben der Energieversorger Wemag und das Berliner Start-up Younicos in Schwerin mit der Errichtung eines Batterieparks zum Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen begonnen. Im September 2014 soll der Lithium-Ionen-Speicher mit einer Leistung von fünf Megawatt starten und helfen, die Netzfrequenz zu stabilisieren. (Niels H. Petersen)