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Heliatek integriert organische Solarfolien in afrikanischen Stahl

Heliatek hat das erste Projekt in Ägypten umgesetzt. Es ist ein Pilot für die zukünftige Zusammenarbeit mit einem ägyptischen Hersteller von Stahlfassaden. An den Fassaden der Gebäude im heißen ägyptischen Klima kann die organische Photovoltaik ihre Vorteile ausspielen.

Der Dresdner Anbieter von organischen Solarfolien Heliatek hat gemeinsam mit seinem Partner Kandil Steel sein erstes Projekt mit in ein Gebäude integrierter organischer Photovoltaik (BIOPV) in Afrika umgesetzt. In Ägypten hat Kandil Steel eine Fassade mit Stahlplatten errichtet, in die die Solarfolien der Dresdner integriert sind. Kandil Steel hat dazu die opake blaue Solarfolie von Heliatek ausgewählt und diese in Bahnen von jeweils 2,5 Metern Länge auf das Stahlmaterial aufgebracht.

Die Solaranlage ist das Herzstück eines ersten Pilotprojekts in dem nordafrikanischen Land, dem weitere folgen sollen. „Ich freue mich über unsere Fortschritte bei der globalen Vermarktung“, sagt Thibaud Le Séguillon, Geschäftsführer bei Heliatek. „Es ist ein wichtiger Schritt unserer Strategie, dezentrale Energiegewinnung an Gebäuden weltweit verfügbar zu machen.“ Für 2018 ist sogar der Aufbau einer zusätzlichen Produktionslinie in Ägypten geplant, um den wachsenden Markt zu bedienen.

Stabile Solarfolien sind am Markt

Denn die organische Photovoltaik hat bei der Integration in die Fassade unschlagbare Vorteile. Damit können Projekte umgesetzt werden, die mit kristalliner Siliziumphotovoltaik gar nicht möglich wären und bei denen auch die Dünnschichttechnologien der zweiten Generation der Photovoltaik an ihre Grenzen stoßen. Absolute Freiheit in Farbe und Form treffen bei der OPV auf komplette Flexibilität der Module und physikalische Vorteile. So haben die OPV-Folien kaum Verluste, wenn die Außentemperaturen steigen – bei den kristallinen Modulen im heißen Wüstenklima Ägyptens ein veritables Problem. Auch beim Schwachlichtverhalten sind die organischen Solarfolien nahezu unschlagbar, was vor allem für die Anwendung in Fassaden entscheidend ist, wo die Sonne nicht direkt hinkommt.

Inzwischen haben Heliatek und andere Unternehmen der Branche Folien entwickelt, die immer effizienter werden und die langzeitstabil sind. Denn immer wieder wird dies als größte Hürden bei der Markteinführung genannt. Am Ende zählt, wie viel Energie erzeugt wird. Gerade in der Fassade hilft ein gutes Schwachlichtverhalten da noch weiter als eine hohe Effizienz. Zugleich sind die Barrierefolien, in die das Halbleitermaterial eingeschweißt ist, so ausgereift, dass die Module stabil sind.

Komplettes Bauprodukt vermarkten

Das jetzige Projekt von Heliatek in Afrika wurde von Kandil Steel, dem führenden Stahlhersteller in Ägypten, finanziert und durchgeführt. Das Unternehmen arbeitet an neuen Lösungen zur dezentralen Energieerzeugung. Denn auf der einen Seite steigt der Strombedarf aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung. Auf der anderen Seite wird Strom in Ägypten immer teurer, weil Kairo die bisherigen staatlichen Subventionen zurückfährt. Deshalb bauen immer mehr Unternehmen und Gebäudeeigentümer auf die Eigenversorgung mit Solarstrom. Das Stahlunternehmen mit Sitz in Kairo will diesen Trend aufnehmen und in Zukunft Stahlelemente mit den Solarfolien der Dresdner kombinieren und als neues Produkt für Anwendungen im Bereich gebäudeintegrierter Photovoltaik vermarkten. (Sven Ullrich)