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IBC Solar baut Solarpark auf einer Ackerfläche

IBC Solar hat mit dem Bau der ersten Anlage auf einer Ackerfläche begonnen, die in den Ausschreibungen einen Einspeisetarif gewonnen hat. Die Oberfranken konnten dabei auf einen entscheidenden Vorteil zurückgreifen.

Der Projektiere von Solaranlagen IBC Solar aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein hat mit dem Bau der ersten Freiflächenanlage begonnen, die auf einer Ackerfläche entstehen soll. Den Einspeisetarif für den Generator in Seßlach im Landkreis Coburg haben die Oberfranken in der vierten Ausschreibungsrunde gewonnen, in der erstmals Anlagen auf sogenannten benachteiligten Ackerflächen zugelassen waren. Insgesamt wurden bundesweit zehn solcher Projekte in den Ausschreibungen berücksichtigt. Die maximale Leistung einer Anlage ist dabei – wie für alle Generatoren auf Freiflächen, die an den Ausschreibungen teilnehmen – zehn Megawatt. IBC Solar hat diese Maximalleistung für die Anlage in Seßlach ausgereizt.

Verbrauch in der Nähe der Anlage

Wenn die Anlage einmal steht, was noch im Herbst diese Jahres der Fall sein soll, wird sie 10,1 Gigawattstunden Strom pro Jahr ins Netz einspeisen. Der Vorteil des Standortes ist: Die Ackerfläche, auf der das System gebaut werden soll, liegt in der Nähe eines bereits bestehenden Umspannwerks, über das der Strom in das regionale Verteilnetz fließen und damit auch in der Nähe der Erzeugung verbraucht werden kann. Auf diese Weise konnte IBC Solar nicht nur ein attraktives Angebot für den Einspeisetarif machen. Denn die vergleichsweise geringe Investitionssumme von nur neun Millionen Euro für die zehn Megawatt große Anlage geht unter anderem darauf zurück, dass IBC Solar keine lange Leitung bie zum nächsten Einspeisepunkt legen muss. Die Franken entgehen so aber auch der Kritik, dass Solaranlagen auf Ackerflächen in der Regel so weit weg von potenziellen Verbrauchern stehen, so dass zusätzliche Stromtrassen notwendig werden.

Gemeinden und Kommunen profitieren

Für Seßlach ist die Anlage gleich doppelt von Bedeutung. Auf der einen Seite kann die Gemeinde dadurch ihren Anteil an Ökostromerzeugung erheblich steigern. Auf der anderen Seite profitiert sie von der Gewerbesteuer, die der Betreiber – in diesem Falle ist das ebenfalls IBC Solar – an die Gemeinde abführen muss. „Das Beispiel Seßlach zeigt, dass in Deutschland noch viel Potential für Solarstrom steckt“, betont Udo Mörstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender von IBC Solar. „Die Energiewende benötigt viel mehr Projekte in dieser Größenordnung. Dazu muss die Bundespolitik aber an den richtigen Stellschrauben drehen“, fordert er mit Blick auf das viel zu geringe Ausschreibungsvolumen und das Ausbremsen des Photovoltaikzubaus durch die Energiepolitik, die im Berliner Regierungsviertel gemacht wird.

Zweite Anlage bei Coburg in Planung

Seßlach ist nur die erste Solaranlage, die seit 2012 mit einem Einspeisetarif wieder auf einer Ackerfläche errichtet wird. IBC Solar hat aber noch eine Marktprämie für eine weitere Anlage gewonnen. Dieser Generator, der ebenfalls zehn Megawatt leisten wird, entsteht auf einem Acker in Brikig, einem Ortsteil des oberfränksichen Neustadt bei Coburg. „Damit gehen allein 20 Megawatt der in diesem Jahr bundesweit bezuschlagten 70 Megawatt in die Region Coburg“, betonen die Planer von IBC Solar. (Sven Ullrich)