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AKTUELLE MELDUNGEN

Jeder zweite Batteriespeicher ohne KfW-Förderung installiert

Der deutsche Markt für Solarbatteriespeicher boomt. Dabei bilden die durch die KfW Bank geförderten Speicher immer noch weniger als 60 Prozent aller 2015 installierten Systeme. Das belegt eine aktuelle Marktanalyse.

Bemerkenswert ist der technischer Wandel: Der Anteil von Systemen mit Bleibatterien ist im letzten Jahr auf rund ein Viertel der installierten Speicher zurückgegangen. Lithiumspeicher dominieren nun den Markt. Das hat das Bergisch Gladbacher Beratungsunternehmen Macrom herausbekommen. In einer Studie wurde der Markt für Solarbatteriespeicher analysiert. Ziel war es, grundlegende Daten zu Marktgröße, Marktentwicklung, Distributionsstruktur und Marktanteilen der Anbieter zu generieren.

Bisher basierten die Einschätzungen zum Markt stark auf den Förderzusagen der KfW-Bank und den Daten des Speichermonitorings der RWTH Aachen. Diese bilden jedoch nur einen Teil der Marktentwicklung ab. Dies liegt zum einen daran, dass meist zwischen Förderzusage und der nachgängigen Installation und Registrierung der Systeme im Monitoring bis zu einem Jahr vergehen. Zum anderen wird ein wesentlicher Anteil der Anlagen nach wie vor ohne KfW-Förderung gebaut. Auch wenn der Anteil der nicht geförderten Anlagen von 89 Prozent im Jahr 2013 deutlich gesunken ist. Im Jahr 2015 wurden immer noch sechs von zehn Batteriespeichern im privaten Eigenheim ungefördert errichtet.

Markt hat sich in einem Jahr verdoppelt

Bezogen auf die Gesamtzahl der installierten Anlagen legte der Markt demnach von 2013 auf 2014 um 80 Prozent zu. Im Zeitraum 2014 auf 2015 betrug die Steigerung sogar 104 Prozent. Dass sich dieses Wachstum in Deutschland in den nächsten Jahren weiter dynamisch fortsetzt, dafür sprechen laut Macrom mehrere Faktoren.

Konzerne wie Tesla oder Daimler, LG, BYD  und BMW sind in den Markt für Heimspeicher eingestiegen. Aber auch die Energieversorger wie Eon und RWE erkennen zunehmend das Potential der Solarspeicher bei privaten Haushalten. Laut der Marktforscher ist mit einer weiteren Steigerung des jährlichen Absatzvolumens zu rechnen. Gegen Ende des Jahrzehnts könnte die Anzahl der neu installierten Speicher bei über 70.000 Systemen liegen. Auf Installateursebene war erstmals ein deutlich gestiegenes Interesse von Endkunden zu verzeichnen.

Viele Installateure unerfahren mit Speichern

Der Zugang zum Markt gestalte sich im zwei- und dreistufigen Vertrieb meist anspruchsvoller, da Produkte und Konzepte zunehmend kritisch geprüft werden. Ein weiteres Manko: Der Großteil der Betriebe, die im Jahr 2015 ein Batteriespeichersystem errichtet haben, verfügt demnach nur über wenig Erfahrung und ist den Produkten gegenüber meist kritisch eingestellt. (Niels H. Petersen)