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Keine Tarifsenkungen in den nächsten drei Monaten

Die EEG-Vergütung bleibt auch in den kommenden drei Monaten auf dem gleichen Niveau wie bisher. Was für die einzelnen Betreiber eine positives Signal ist, wird die Branche wenig freuen. Der Zubau dümpelt weiter vor sich hin.

Wie schon seit einem halben Jahr bleiben auch für die nächsten drei Monate die Vergütungssätze für neu installierte Photovoltaikanlagen stabil. Der Grund dafür ist, dass der Zubau an Solarstromanlagen in Deutschland weiter vor sich hindümpelt. In den vergangenen zwölf Monaten gingen Photovoltaikgeneratoren mit einer Gesamtleistung von 1,366 Gigawatt neu ans Netz. Das ist mehr als ein Gigawatt weniger als es der Zubaukorridor der Bundesregierung vorsieht. Dieser liegt immerhin bei 2,4 bis 2,6 Gigawatt. Für diesen Fall sieht das EEG vor, dass die Vergütungssätze nicht weiter gesenkt werden.

Tarife könnten steigen

Jetzt steht sogar zu befürchten, dass die Vergütungssätze demnächst steigen werden. Was für die einzelnen Anlagenbetreiber ein positives Signal ist, wird für die Branche in Deutschland zum Desaster. Denn die Tarife steigen nur einmalig zu beginn eines Quartals um 1,5 Prozent, wenn der Zubau 1,4 Gigawatt unter dem von der Bundesregierung angestrebten Korridor liegt. Dieser Wert könnte 2016 erreicht werden. Denn die Analysten vom Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster ausgerechnet haben, wird der Zubau in Deutschland in diesem Jahr unter der Marke von einem Gigawatt bleiben.

Zubau im Mai auf Vorjahresniveau

Die Münsteraner stützen sich dabei auf die Meldedaten, die von der Bundesnetzagentur veröffentlicht wurden. Für die Monate Januar bis April 2014 ging der Markt um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Da der Zubau im Mai dieses Jahres mit 100,29 Megawatt vergleichsweise gut war und nur leicht unter dem Niveau des selben Zeitraums des vergangenen Jahres lag, sieht der Markteinbruch zunächst einmal nicht ganz so schlimm aus. Es bleiben aber immer noch fast 30 Prozent weniger Zubau als in den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres.

Entwicklung ist unsicher

Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich der Zubau entwickelt und wie sich die Änderung des EEG auswirken. Die eigentlich für die Photovoltaikbranche guten Sommermonate stehen noch bevor und auch die EEG-Vergütung für Freiflächenanlagen unterhalb der Bagatellgrenze von 750 Kilowatt Leistung könnten dafür sorgen, dass der Zubau die Ein-Gigawatt-Grenze überschreitet. Auf der anderen Seite müssen Dachanlagen oberhalb der Bagatellgrenze in die Ausschreibung gehen, was dieses Segment drastisch ausbremsen wird. Dass der Markt regelrecht an Fahrt aufnimmt ist jedoch nicht zu erwarten, da die EEG-Novelle keine substanziellen Verbesserungen für die Photovoltaik bereit hält. Sowohl die Sonnensteuer bleibt bestehen als auch die Hürden für Mieterstromprojekte. (Sven Ullrich)