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Kosten für die Photovoltaik sinken weiter drastisch

Die Preise für Solarstromanlagen werden in den kommenden Jahren weiter drastisch sinken. Bis 2050 werden sie um die Hälfte bis zwei Drittel zurückgehen. Die Bandbreite der Kosten für die einzelnen Segmente ist aber beträchtlich.

Die Kosten für Solaranlagen sinken weiter. Das geht aus einer Metaanalyse hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) angefertigt hat. Die Analysten haben insgesamt 15 Studien durchforstet und die dort angegebene Entwicklung der Investitionskosten unter anderem für Photovoltaikanlagen miteinander verglichen.

Preisunterschiede zwischen Dach- und Freiflächenanlage

Das Ergebnis: Die Investitionskosten für Photovoltaikanlagen sinken bis 2050 im Vergleich zu 2014 um mindestens die Hälfte. In einigen Studien prognostizieren die Autoren sogar einen um zwei Drittel niedrigeren Preis für Solaranlagen. Damit ist die Reduktion der Investitionskosten in der Photovoltaikbranche größer als für die anderen Technologien der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Anders als bei den anderen Technologien gibt es in der Photovoltaik große Unterscheide bei den jeweils aktuellen Investitionskosten. Dies liegt unter anderem daran, dass die einzelnen Studien zwischen zentraleren Freiflächenanlagen und dezentralen Generatoren auf Dächern unterscheiden. Diese Bandbreite ist tatsächlich nicht unerheblich und spiegelt sich in einer Reihe der einzelnen Studien wider.

Preise stärker gesunken als von Analysten vermutet

Bemerkenswert ist vor allem der Kostenrückgang, den die Photovoltaik in den vergangenen Jahren schon hingelegt hat. Dieser ist viel stärker, als ihn die Autoren einiger Studien angenommen haben, wodurch diese älteren Studien teilweise deutlich höhere Kosten angeben. So gibt das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) die Preise für Solarstromanlagen im Jahr 2015 mit etwa1.250 Euro pro Kilowatt an. Im Jahr 2012 gingen die Autoren einer Studie, die vom Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) veröffentlicht wurde, noch von Investitionskosten in Höhe von fast 3.000 Euro aus. Eine ähnlich alte Studie, die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit dem Fraunhofer IWES und dem IfnE erstellt wurde, geben die Kosten für Solaranlagen zwischen 1.700 und 2.700 Euro an. Nachdem klar war, dass die Lernkurve der Photovoltaik viel steiler ist als angenommen, haben die Analysten darauf reagiert und die Kosten in Höhe zwischen 1.400 und 1.800 Euro angegeben. Nur die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) taxiert den Preise für Solaranlagen selbst 2015 noch mit 1.500 bis 2.600 Euro pro Kilowatt installierter Anlagenleistung.

Lernkurve geht weiter bis 2050

Bis 2020 könnten die Preise für Solaranlagen sogar unter 1.000 Euro pro Kilowatt fallen. So geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Studie aus dem Jahr 2013 davon aus, dass die Investoren bis 2020 nur noch etwa 800 Euro pro Kilowatt bezahlen. Vorsichtiger sind da die Autoren einer Studie von der GWS, die die Preise auf gut 1.000 Euro schätzen. Damit liegen die Autoren dieser Studie in einer ähnlichen Größenordnung wie die einer Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2015. Bis 2050 liegen die Kosten für Photovoltaikanlagen aber aller Wahrscheinlichkeit nach weit unter 1.000 Euro pro Kilowatt installierter Leistung. Die Analysten sind sich einig, dass bis dahin die Investoren nur noch 400 bis knapp unter 1.000 Euro pro Kilowatt zahlen. (Sven Ullrich)