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Netzbetreiber erhalten geringere Rendite

Die Bundesnetzagentur hat den Eigenkapitalzinssatz für Strom- und Gasnetzbetreiber von 6,91 Prozent verkündet. Die Rendite gibt es für Neuanlagen, Altanlagen erhalten 5,12 Prozent – deutlich weniger als zuvor.

Zum Vergleich: Derzeit betragen die Zinssätze 9,05 Prozent für Neuanlagen und 7,14 Prozent für Altanlagen. „Die Festlegung der Zinssätze spiegelt die seit längerem niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten wider. Diese Entwicklung war im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher zu berücksichtigen und die Zinssätze abzusenken“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Zinssätze sollen laut der Behörde sicherstellen, dass die Netzbetreiber die Investitionen in Investitionen auch stemmen können. Sie behält sich deshalb bei Änderungen am Kapitalmarkt Anpassungen vor.

Wie errechnet sich der Zinssatz?

Der Eigenkapitalzinssatz, der ein Zinssatz vor Körperschaftsteuer ist, ergibt sich aus einem Basiszinssatz, der sich an einem Durchschnitt über zehn Jahre für risikolose Kapitalanlagen orientiert. Hinzu kommt ein Wagniszuschlag, für das unternehmerische Risiko, erklärt die Netzagentur. Konkret heißt das: Der Basiszinssatz wurde von 3,8 Prozent auf 2,49 Prozent abgesenkt, der Wagniszuschlag wurde auf 3,15 Prozent festgelegt. Ein Vergleich mit jüngeren Entscheidungen europäischer Regulierungsbehörden zeigt demnach, dass dieser Eigenkapitalzins dem internationalen Niveau entspricht.

Die neuen Zinssätze gelten ab der nächsten Regulierungsperiode. Diese beginnt für die Gasnetzbetreiber im Jahr 2018, für die Stromnetzbetreiber im Jahr 2019. Die Eigenkapitalrendite bleibt über die gesamte Regulierungsperiode von fünf Jahren konstant. Die Festlegung zu den Eigenkapitalrenditen finde Sie hier.

5 Prozent wäre genug

Die Netzkosten sind ein größte Kostentreiber für den Strompreis der Haushalte. „Eine Garantierendite von 5 Prozent wäre rechtlich geboten und hätte ausgereicht, um Investitionen in die Strom- und Gasleitungen sicherzustellen“, bewertet Gero Lücking. Er ist  Geschäftsführer Energiewirtschaft beim Energie- und IT-Unternehmen Lichtblick. Die Bundesnetzagentur gehe damit nicht konsequent gegen überhöhte Netzentgelte vor. (nhp)