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Österreich ist Speichermarkt mit großem Potenzial

Die Analysten von EuPD Research haben die österreichischen Installateure nach ihrem Angebot von Stromspeichern befragt. Die Ergebnisse wurden auf dem diesjährigen Speichertag von PV Austria vorgestellt.

Das Marktpotenzial für Stromspeicher ist in Österreich riesig. Im Ranking unter den Märkten, die bereit für die Installation von Speichern sind, rangiert die Alpenrepublik auf dem vierten Platz hinter Japan, den USA und Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der Marktforscher von EuPD Research auf der Basis verschiedener Parameter, das auf der Speichertagung des Bundesverbandes PV Austria vorgestellt wurde.

Die Rahmenbedingungen sind gut

In Österreich treffen die Speicherhersteller vor allem auf ein positives Investitionsklima, das wiederum auf den politischen Rahmenbedingungen beruht. Anders als in den anderen Ländern spielt hier die installierte Photovoltaikleistung nicht die dominierende Rolle. Vielmehr sind es die Förderprogramme für Speicher, die in den Bundesländern der Alpenrepublik aufgelegt wurden, die die Hausbesitzer zum Kauf eines Solarstromspeichers animieren – auch wenn es immer noch keine zentrale Unterstützung durch die Bundesregierung gibt. Dazu kommt noch das gute Investitionsklima für die Photovoltaik. Denn die Bundesregierung signalisiert ein großes Interesse am Ausbau der Solarenergie, auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch verbesserungswürdig sind. So ist die Zulassung der Belieferung von Mietern mit Solarstrom derzeit ins Stocken geraten, wie Hans Kronberger, Präsident von PV Austria, kritisch anmerkt.

Während in Deutschland die Förderung nur eine untergeordnete Rolle spielt und vor allem der Höhe Haushaltsstromreis den Speichermarkt treibt, spielen die Energiekosten in Österreich nicht die zentrale Rolle, dass sich die Hauseigentümer für einen Stromspeicher entscheiden. Denn diese sind in der Alpenrepublik im Vergleich zu Deutschland noch gering.

70 Prozent bieten schon Speicher an

Die Marktanalysten haben zudem insgesamt 34 Installateure in Österreich danach befragt, ob sie bereits Speicher im Angebot haben oder diese in naher Zukunft in ihr Portfolio aufnehmen werden. „70 Prozent der befragten Montageunternehmen bieten bereits Stromspeicher an. Weitere 26 Prozent werden dies bis Ende dieses Jahres noch tun“, fasst Saif Islam, Analyst bei EuPD Research, die Ergebnisse der Befragung zusammen. Trotz der relativ geringen Zahl der befragten Installationsbetriebe kann daraus dennoch der Schluss gezogen werden, dass die Speicher im österreichischen Markt eine große Rolle spielen.

Nur ein kleiner Teil der österreichischen Installateure wird in naher Zukunft um ein Angebot von Speichersystemen einen Bogen machen. Als Grund nennen die meisten von diesen Unternehmen vor allem die noch zu geringen Margen und die derzeit noch zu hohen Preise für die Systeme. Weniger wichtig sind hier Sicherheitsbedenken oder die Ansicht, dass die Technologie noch nicht ausgereift wäre. Ein entscheidender Aspekt der Installationsunternehmen, keine Speicher anzubieten ist die fehlende Erfahrung und die hohe Anforderung, die Mitarbeiter für die Installation von Speichern zu schulen.

Zudem machen die Betreiber von Solaranlagen in Österreich Nägel mit Köpfen. Denn ein Drittel der Speicher werden in bestehende Anlagen integriert – ein sehr hoher Wert im Vergleich zu anderen Ländern, wie Saif Islam betont. Dazu kommt noch ein Viertel der Betreiber einer Photovoltaikanlage, die die zusätzliche Installation eines Speichersystems planen.

Ein kleiner aber stabiler Markt

Die mit Abstand beliebteste Speichermarke der Installateure ist Fronius. Weit abgeschlagen liegen Varta und Sonnenbatterien zusammen auf dem zweiten Platz, gefolgt von Solarworld, Solarwatt und Neovoltaic. Tesla ist zwar ebenfalls eine der bekanntesten Marken in Österreich. Die Geräte des amerikanischen Herstellers werden aber von den Installateuren eher gemieden, wie die Analysten von EUPD Research herausgefunden haben.

Insgesamt ist der Speichermarkt zwar klein aber stabil und interessant, fasst Saif Islam zusammen. Er stützt sich zudem auf einen stabilen Photovoltaikmarkt, bietet gute Rahmenbedingungen und wird von sehr aktiven Installateuren getragen. Sollten die Strompreise in Österreich steigen, wird die Installation von Speichern noch attraktiver als bisher schon und dann kommt noch mehr Bewegung in den Markt. Zudem kann der Markt für Solarstromspeicher auch in Österreich von sinkenden Systempreisen profitieren. (su)