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Organische Solarmodule bringen mehr als erwartet

Die Auswertung der ersten ans Netz angeschlossenen Anlage mit organischen Solarmodulen hat gezeigt, dass die Erträge höher sind als zu erwarten gewesen wäre. Die organische Photovoltaik war auch ein Thema auf der Conference on Advanced Builiding Skins, die gerade mit großem Erfolg in Bern stattfand.

Die Anlage mit organischen Solarfolien an einem Logoturm des Frankfurter Energieversorgers Mainova bringt höhere Erträge als bisher vermutet. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der elektrischen Leistungsdaten der Anlage durch den Hersteller Belectric OPV. Das Unternehmen hat die neun flexiblen und transparenten Module mit einer Nennleistung von 200 Watt vor vier Jahren installiert. Sie sind vertikal aufgespannt und nach Süden ausgerichtet.

Mehrertrag berechnet

Um die Daten auszuwerten, haben die Experten von Belectric OPV die Erträge in einer kommerziellen Simulationssoftware abgebildet, die in der Photovoltaik genutzt wird. Anhand der historischen Wetterdaten der vergangenen vier Jahre wurden die zu erwartenden Erträge berechnet. Ein Vergleich mit den tatsächlichen Erträgen zeigt: Sie liegen sieben Prozent über dem, was zu erwarten gewesen wäre. Dabei hat Belectric OPV keine Degradation der Module angenommen hat.

Auf der Grundlage dieser Daten konnten die Experten von Belectric OPV auch die energetische Amortisation berechnen. Dabei geht es darum, wie lange ein Modul Strom produzieren muss, um die Energie bei der Produktion wieder einzuspielen. Aufgrund des geringen Energieaufwands der organischen Solarmodule liegt dieser – auf Basis der Ertragsdaten der vergangenen vier Jahre der Anlage in Frankfurt – bei nur zehn Monaten und damit weit unter dem Wert herkömmlicher Solarmodule, selbst wenn diese ideal zur Sonne ausgerichtet sind.

Technologie hat sich weiterentwickelt

Die Ergebnisse sind die Bestätigung für den Hersteller, dass die organische Photovoltaik das hält, was sie verspricht. „Zudem befindet sich die Anlage auf dem Technologiestand von 2012“, betont Hermann Issa, Markteingleiter von Belectric OPV und dort für die Geschäftsentwicklung zuständig. „Seitdem haben wir große Fortschritte im Bereich der Leistungssteigerung und der Integration gemacht. Ein solches Projekt würde mit unseren heutigen Möglichkeiten anders, noch besser, aussehen und höhere Erträge erzielen. Mit der Kenntnis, dass die OPV Technologie Entwicklung immer weiter voran schreitet, sehen wir uns in einer guten Ausgangsposition für die Zukunft.“

Die Zukunft ist die Fassade

Diese Zukunft sieht Belectric OPV vor allem in der Fassade, wo die organische Photovoltaik ihre Stärken ausspielen kann: gutes Schwachlichtverhalten, geringes Gewicht und komplett flexibel in Form und Farbe. Die Gebäudeintegration wiederum erfährt immer größeres Interesse seitens der Architekten und Bauindustrie. Das zeigt die wachsende Teilnehmerzahl an der Converence on Advanced Builiding Skins, die gerade in Bern zu Ende gegangen ist. Hier haben sich zwei Tage lang die Akteure über die neusten Entwicklungen, aber auch über die Anforderungen bezüglich der Gebäudeintegration der Photovoltaik ausgetauscht. Fast alle Hersteller von fassadenintegrierten Photovoltaiklösungen waren zudem als Aussteller vertreten und konnten den teilnehmenden Architekten zeigen, welche Produkte am Markt verfügbar sind. Diese wiederum haben einen tiefen Einblick in die Möglichkeiten bekommen, die sich mit der Photovoltaik als Fassadenmaterial für sie eröffnen. Auch wenn noch einige Hürden zu nehmen sind, zeigt die Konferenz, dass Architekten und Bauindustrie der Photovoltaik offen gegenüberstehen, wenn sie erst einmal wissen, wie die Lösungen aussehen und wie sie zu installieren sind. (su)