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Strafzölle verhindern Zubau von 1,3 Gigawatt

Die eingeführten Antidumpingzölle durch die Europäische Kommission werden den Zubau von Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt verhindern. Deutschland wird davon am stärksten betroffen sein.

Die eingeführten Antidumpingzölle werden in der Europäischen Union den Bau von Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt verhindern. Das prophezeien die Analysten des amerikanischen Marktforschungsinstituts IHS iSupply. „Obwohl die Europäische Kommission ein enges Zeitfenster durch die Reduzierung der Zolltarife auf 11,8 Prozent für 60 Tage gegeben hat, erwartet IHS eine rückläufige Nachfrage“, erklärt Ash Sharma, Chefanalyst der Solarsparte bei IHS iSupply. „Dieser Rückgang steht im völligen Gegensatz zum heftigen Anstieg der Modulimporte aus China, damit die Käufer in Erwartung der nächsten Zolltariferhöhung ihre Lagerbestände auffüllen. Als ein Ergebnis hat IHS seine ursprünglichen Vorhersagen über den Zubau in Europa um 1,3 Gigawatt verringert – eine Reduzierung um etwa 20 Prozent zur ursprünglichen Vorhersage.“

Insgesamt sechs Gigawatt weniger

Dazu kommt noch der Nachfragerückgang aufgrund der sinkenden Förderungen in Europa. So verringern sich die Einspeisetarife in Deutschland  - bisher größter Photovoltaikmarkt – derzeit monatlich um 1,8 Prozent. „Deutschland wird mit einem Rückgang des Zubaus um drei Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr für den Großteil des Nachfragerückgangs in Europa verantwortlich sein“, sagt Ash Sharma. Auch in Italien, dem zweiten großen europäischen Markt, wird die Nachfrage rapide sinken. Dort ist der Deckel von 7,6 Milliarden Euro, die Rom für die Solarstromförderung ausgeben will, erreicht. Damit läuft dort die Förderung ganz aus. Die Regierung in Rom erwartet, dass der Zubau ohne Förderung auf ein Gigawatt pro Jahr zurückgeht. Immerhin prognostiziert IHS iSupply für dieses Jahr noch einen Zubau von zwei Gigawatt. Insgesamt sinkt nach Prognosen der amerikanischen Marktanalysten der Zubau in Europa um sechs Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr. Nach Voraussagen der kalifornischen Marktanalysten wird der Zubau in Europa 11,6 Gigawatt betragen, ein Rückgang um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 17,7 Gigawatt in Europa errichtet wurden.

Deutschland auf Platz vier

Die Märkte verlagern sich jetzt. Für den weltweiten Zubau prognostiziert IHS iSupply ein Wachstum um elf Prozent auf 35 Gigawatt für dieses Jahr. Das geht vor allem auf die verstärkte Nachfrage in Asien zurück. Die schätzen die Marktforscher auf 15 Gigawatt, was immerhin 45 Prozent der weltweiten Nachfrage wären. Damit löst Asien Europa als stärksten Photovoltaikmarkt ab. Vor allem China, Japan und Indien werden sich als Einzelmärkte stark entwickeln. Das Reich der Mitte wird Deutschland als größten Photovoltaikmarkt ablösen. Der zweitgrößte Markt für Solarstromanlagen wird Japan sein. Indien stufen die Analysten auf Platz sechs hinter den USA, Deutschland und Italien ein. (Sven Ullrich)