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Investitionen in Produktionsanlagen werden steigen

Die Analysten von IHS gehen davon aus, dass die Photovoltaikhersteller im nächsten Jahr erstmals seit zwei Jahren wieder mehr in neues Equipment investieren. Dass sie auf die Produktionskapazitäten kleinerer Unternehmen zurückgreifen, halten die Marktforscher für unwahrscheinlich.

Nach Jahren des Überangebots an Solarmodulen und Wafern wird sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in naher Zukunft einpendeln. Die Marktanalysten von IHS in Englewood, Colorado, prognostizieren deshalb für das nächste Jahr wieder steigende Investitionen in neue Produktionslinien durch die Modul- und Waferhersteller. Erstmals seit 2011 werden dann die Ausgaben der Unternehmen für neue Maschinen und Anlagen wieder steigen. Die weltweite Nachfrage nach Produktionsequipment wird etwa drei Milliarden Dollar (2,22 Milliarden Euro) erreichen. Das wäre ein Wachstum von 30 Prozent. Das wird aber nur ein kurzer Aufschwung werden, wie die Analysten vermuten. Denn schon 2015 geht die Nachfrage wieder zurück und wird erst 2017 wieder etwas anziehen. Die guten Absätze der Jahre 2010 und 2011 werden die Equipmentlieferanten aber nicht mehr erreichen.

Keiner will sein Wissen teilen

„Einige Analysten behaupten, die großen chinesischen und japanischen Modulhersteller nutzten freie Produktionskapazitäten kleinerer Unternehmen, um damit ihre Produktionskapazitäten zu erweitern und neue Investitionen zu vermeiden“, sagt Jon Campos, Solaranalyst bei IHS. „Eine solche fabriklose Strategie mag vielleicht in anderen Branchen funktionieren. Einige Unternehmen mit wenigen oder gar keinen Produktionsanlagen, wie die Qualcomm Inc. in Kalifornien – haben damit großen Erfolg.“ Im Photovoltaikgeschäft laufen die Dinge aber anders. Kein Hersteller will sein Wissen teilen. „Bei der Photovoltaikproduktion, wo firmeneigenes Fachwissen viel wichtiger ist als in anderen Branchen, wird es eine solche fabriklose Strategie wahrscheinlich nicht in großem Umfang geben. Das bedeutet, dass große Solaranbieter investieren müssen, da die Nachfrage in den nächsten Jahren steigt – selbst wenn andere Hersteller noch Produktionskapazitäten frei haben“, begründet Campos die positive Prognose. „Die These, die großen chinesischen Hersteller würden auf die Kapazitäten der kleineren Anbieter zurückgreifen, ist höchst unwahrscheinlich“, ergänzt Mike Sheppard, Chefanalyst bei IHS PV. „Die führenden Hersteller würden kaum die Früchte ihrer Bemühungen der vergangenen beiden Jahre verschenken, die Technologie, die Qualität und die Finanzierbarkeit durch Banken oder Eigentümern zu verbessern. Das gilt besonders deshalb, weil diese Unternehmen im internationalen Wettbewerb stehen.“

Hersteller müssen in Forschung investieren

Außerdem hat die chinesische Regierung jüngst verkündet, dass die Photovoltaikhersteller im Reich der Mitte mindesten drei Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung sowie in neue Produktionsanlagen investieren müssen. Die chinesischen Hersteller forschen aber hauptsächlich an der stufenweisen Verbesserung ihrer Produkte. Sie investieren weniger in die langfristige Forschung. „Je höher entwickelt die Produkte werden, desto weniger werden die großen Hersteller ihre Produktion auslagern“, betonen die amerikanischen Analysten. „Statt dessen werden diese Unternehmen sich auf die weitere Verbesserung der Produkte konzentrieren, um ihre führende Position zu halten.“ Immerhin sind die ersten Investitionen in neue Produktionsanlagen schon getätigt. JinkoSolar hat seine Produktionskapazitäten bereits aufgestockt, und Canadian Solar hat vor, in Indonesien eine Solarmodulfabrik mit einer jährlichen Produktionsleistung von 60 Megawatt zu bauen. (Sven Ullrich)