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Einsparpotential von 20 bis 30 Prozent

Energiebau glaubt, dass in der Photovoltaikbranche noch bis zu einem Drittel Effizienzsteigerung möglich ist.

Wie werden sich die Systempreise künftig entwickeln?

Mario Haas: Die Preise für Module werden wohl relativ stabil bleiben. Bei den Wechselrichtern sieht es ähnlich aus. Aber durch neue Features wie zum Beispiel den Home-Manager bei SMA wird neuer Mehrwert geschaffen.

René Médawar:  Wir sehen das größte Einsparpotential im Gesamtaufwand für alle Leistungen bis hin zur fertigen Installation. In der Organisation der Wertschöpfungskette sehen wir tatsächlich ein Potential von 20 bis 30 Prozent.

20 bis 30 Prozent Effizienzsteigerung, das wären enorme Reserven.

René Médawar: Ja. Wir sehen große Vorteile in einer integrierten Vertriebs- und Lieferkette. Sie ist für uns die Lösung der aktuellen Probleme, was Kosten und Markterfolg angeht. Andere Branchen organisieren sich längst so. Davon kann die Solarbranche einiges lernen. Es geht dabei zum Beispiel auch darum, wie man eine langfristige Kundenbeziehung aufbaut und ständig weiterentwickelt. Der Installateur wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Die Zeit ist reif für neue Partnerschaften im Vertrieb. Alle Seiten profitieren davon. Wir haben da keine Berührungsängste.

Von welchen Branchen kann die Photovoltaik am meisten lernen?

René Médawar: Eine davon ist sicher die IT-Branche. Sie hat ähnlich lange Transportwege und ebenfalls einen ähnlich kontinuierlichen Preisverfall. Wenn beispielsweise ein Fernseher für 100 Euro aus Asien losfährt, ist er bei der Ankunft in Europa noch 90 Euro wert und wird im Elektronikfachmarkt dann für 80 Euro verkauft. Trotzdem macht jeder in der Kette noch ein wenig Gewinn. In unserer Branche machen die Akteure Verlust.

Was macht die IT-Branche anders?

Mario Haas: Dort gibt es eine optimierte, verzahnte Lieferkette, die an jeder Stelle transparent ist, Überkapazitäten und Spekulationskäufe vermeidet. Niemand sitzt auf der Ware und niemand kann auf diese Weise versuchen, mehr rauszuhandeln.

René Médawar: Die eigentliche Marge für das Produkt bleibt im Grunde beim Hersteller. Alles andere  sind Dienstleistungen. Jede Dienstleistung hat einen Preis, der vorher verhandelt wurde. In unserem Geschäft kann Effizienz nur durch optimierte Prozesse und bestimmte Standardisierungen entstehen. Eigenverbrauchsanlagen sind ein guter Einstieg. Im Privatbereich macht es meist keinen Sinn mehr, den letzten Winkel des Daches aufwändig zu belegen und entsprechend zu planen. Kriterien sind jetzt der Verbrauch im Haus oder die gewünschte Speicherkapazität.

Das Gespräch führte William Vorsatz

René Médawar ist Geschäftsführer bei Energiebau Solarstromsysteme GmbH. Er leitet die Vertriebsaktivitäten und das Supply Chain Management. Zuvor war er Vertriebsleiter bei Energiebau.  Mario Haas leitet das Produkt Management und den Einkauf der Energiebau Solarstromsysteme GmbH.

Lesen Sie das ganze Interview in der neuen photovoltaik. Die Februarausgabe des gedruckten Magazins erscheint am 6. Februar 2014.