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Solarpark mit Blendschutz eingeweiht

In der Nähe der oberpfälzischen Stadt Amberg hat Green Energy 3000 einen neuen Solarpark in Betrieb genommen. Dabei musste der Projektentwickler darauf achten, dass weder Autofahrer noch Lokführer von den Modulen geblendet werden.

Der Planer und Betreiber von Photovoltaikanlagen, Green Energy 3000, mit Sitz in Leipzig hat im oberfränkischen Amberg einen neuen Solarpark in Betrieb genommen. Die große Herausforderung für den Bauherrn war, dass der Park direkt entlang einer stark befahrenen Bundesstraße steht. Auf der anderen Seite grenzt er außerdem an eine Bahnstrecke. Dadurch musste Green Energy 3000 besondere Maßnahmen beim Blendschutz einhalten. „Unangenehme Spiegelungen und blendendes Sonnenlicht durch große Solarparks können den Verkehr gefährlich beeinträchtigen“, weiß Florian Reil, Geschäftsfeldleiter für Solarenergie beim TÜV Rheinland. „An Hauptverkehrsstraßen oder in der Nähe von Flughäfen und Bahnstrecken ist das besonders zu berücksichtigen.“ Im Falle des Solarparks hat die Kommune die Baugenehmigung nur unter der Voraussetzung erteilt, dass Green Energy 3000 dafür sorgt, dass weder Straßen- noch Bahnverkehr geblendet werden.

Nanostrukturen fangen das Licht ein

Der Projektentwickler hat sich deshalb zunächst für Module mit einer wirksamen Antireflexbeschichtung entschieden. Die 16.626 Paneele hat Heckert Solar geliefert. Die Chemnitzer bestücken ihre Module mit einem Glas von Interfloat, auf dem schon eine sogenannte nanoporöse Antireflexbeschichtung aufgebracht ist. Das sind kleine Kristalle mit Nanometer großen Hohlräumen wie Nanoröhrchen. Damit keine Wassermoleküle in diese Hohlräume eindringen, verschließt sie Interfloat. Eigentlich ist diese Antireflexbeschichtung zur Steigerung des Ertrags aus dem Solarmodul gedacht, da auf der einen Seite weniger Sonnenlicht vom Glas wieder abgestrahlt wird und damit mehr auf das Halbleitermaterial darunter trifft. Auf der anderen Seite können Module mit einem antireflexbeschichteten Solarglas schräg einfallendes und diffuses Sonnenlicht besser nutzen. Interfloat gibt für sein antireflexbeschichtetes Glas eine Ertragssteigerung von mindestens drei Prozent an. Bei schrägem Lichteinfall steigt der Ertrag im Vergleich zum Solarglas ohne Antireflexbeschichtung sogar mit steigendem Winkel weiter und erreicht bei einem Einfallswinkel sogar sechs Prozent.

Ausschließlich europäische Komponenten verbaut

Eher eine zusätzliche Wirkung der Antireflexbeschichtung ist der Blendschutz. Da weniger Licht vom Glas reflektiert wird, kann auch weniger die Umwelt blenden. Mit dem Einsatz von Modulen mit Antireflexbeschichtung hat Green Energy 3000 schon einen Großteil der Auflagen erfüllt. Zusätzlich haben die Leipziger noch sogenannte Blendschutzzäune errichtet, die für noch mehr Sicherheit sorgen. Damit sind alle Auflagen der Kommune erfüllt und die Anlage kann ihren produzierten Strom ins Netz der Stadtwerke Amberg einspeisen, ohne den Verkehr zu stören. Insgesamt leisten die fast 17.000 Modul 3,93 Megawatt. Green Energy hat außerdem darauf geachtet, dass ausschließlich europäische Komponenten zum Einsatz kommen. So haben die Monteure neben den Modulen aus der sächsischen Industriestadt auch Wechselrichter verbaut, die in Italien produziert wurden. (Sven Ullrich)