Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Heliatek baut Anlagen in Singapur

Der Dresdner Hersteller organischer Photovoltaik Heliatek baut mehrere Anlagen in Singapur. Die Dresdner werden verschiedene Gebäude teilweise mit ihren Solarfolien bestücken. Um die Eignung der organischen Photovoltaik für den Energiemix in Singapur zu untersuchen, wird der Ertrag der Anlagen gründlich unter die Lupe genommen.

Der Dresdner Hersteller von organischen Solarfolien hat den Zuschlag für ein Testprojekt in Singapur bekommen. Zusammen mit dem dortigen Projektpartner Vtrium Energy werden die Dresdner mehrere Flächen mit ihren Solarfolien ausstatten. Zum einen werden die Installateur von Vtrium einen Teil der Fassaden des Cleantech Parks der Jurong Town Corporation (JTC) bestücken. Zudem installieren sie die Folien auf dem überdachten Gehweg des Seletar Flughafens im Nordosten des Stadtstaates. Dieser wurde einst von den Flugzeugen der Royal Airforce genutzt. Heute starten dort zivile Kurzstreckenflüge zu den malaysischen Inseln.

Die Stärken ausspielen

Insgesamt stehen den Dresdnern 226 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Darauf kann Heliatek Solarfolien mit einer Gesamtleistung von gut zwölf Kilowatt installieren. Dies klingt zwar erst einmal wenig, ist aber nach Angaben der Dresdner immerhin die größte organische gebäudeintegrierte Solaranlage Asiens. Zudem haben die Solarfolien den Vorteil, dass sie aufgrund ihres guten Schwachlichtverhaltens einen höheren Ertrag pro installierte Leistung bringen als die herkömmlichen Siliziummodule. „Außerdem können wir auf diese Weise in relativ kurzer Zeit umfangreiche Erkenntnisse über den Einsatz unserer Solarfolien unter tropischen Bedingungen gewinnen“, betont Thibaud Le Séguillon, Geschäftsführer von Heliatek. Denn die hohen Temperaturen sind eine Herausforderung für die Photovoltaik. So sinkt die Effizienz von Siliziummodulen mit höheren Temperaturen. Hier kann die organische Photovoltaik ihre Stärken ausspielen. Schließlich ist sie weniger empfindlich gegenüber temperaturinduzierter Degradation. „Dieser Praxistest im heißen, sonnigen Klima, wo sich Solartechnologie geradezu anbietet, wird den großen Vorteil der Heliafilm-Technologie im Vergleich zur herkömmlichen Siliziumtechnologie deutlich machen“, ist sich Thibaud Le Séguillon sicher.

Ausgiebig testen

Die Dresdner werden die Fläche für ausgiebige Tests nutzen. So werden sie Solarfolien mit unterschiedlichen Farben an die Gebäude anbringen. Außerdem werden sie sowohl opake – also undurchsichtige – als auch semitransparente Module verwenden. Dabei nutzen sie Folien mit einer Transparenz von 15 und 30 Prozent. Auch die unterschiedlichen Baumaterialien sind eine Herausforderung für Heliatek. Schließlich kommen die Solarfolien sowohl in als auch auf Glas, auf Stahl und auf gebogenem Polycarbonat zum Einsatz. „Die Kombination aus mehreren Heliafilm-Varianten und der Anbringung in unterschiedlichen Ausrichtungen auf verschiedenen Baumaterialien macht dieses Projekt so spannend“, erklärt Thibaud Le Séguillon. Doch auch für Singapur ist die Einbindung der organischen Photovoltaik nicht weniger interessant. „Gebäudeintegrierte organische Photovoltaik kann einen signifikanten Beitrag für eine zukünftige nachhaltige städtebauliche Entwicklung in Singapur leisten“, weiß Viajy Sirse, Geschäftsführer von Vtrium Energy. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Heliatek und damit Teil dieser Zukunft zu sein.“

Grundlage für den künftigen Energiemix schaffen

Der Bau der Anlagen wird noch im Mai dieses Jahres beginnen. Danach fangen die Forscher des Solar Energy Research Insitutes of Singapore (Seris) mit der Überwachung der Anlage an. Sie werden sowohl die Wetterdaten als auch die Ertragsprofile der Solarfolien beobachten. Finanziert wird das Projekt von der JTC und dem Standards, Productivity and Innovation Board (Spring) mit Sitz in Singapur. „Mit den Erkenntnissen aus diesem Projekt soll eine Grundlage für den zukünftigen Energiemix für Singapur geschaffen werden“, beschreiben die Partner das Ziel des Projektes. Dieses bezieht sich nicht nur auf die Einbindung von Solartechnik in die Gebäude, sondern auch auf die Aufbereitung von Trinkwasser im Haus. (su)