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VDE empfiehlt Rückkehr zur Stromheizung

In zwei Studien hat der VDE untersucht, wie Batterien und Stromheizungen zur Stabilität des Netzes beitragen und Systemdienstleistungen bereitstellen können. Das Ergebnis: Sowohl Wärmepumpen und elektrische Heizstäbe als auch Batteriespeicher gleichen die Lücke zwischen Stromerzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen und dem Stromverbrauch aus.

Der Verband Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) empfiehlt die Rückkehr zur Stromheizung. In der Vergangenheit wurde diese Form der Heizung heftig kritisiert, weil sie vor allem die Produktion von Atom- und Kohlestrom forcierte. Inzwischen hat sich dies angesichts der Energiewende geändert. Jetzt müssen die Netzbetreiber immer öfter für überschüssigen Solar- und Windstrom einen Abnehmer finden. Wenn wiederum zu wenig Ökostrom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen im Netz ist, brauchen sie eine Möglichkeit, Verbraucher abzuschalten, was wiederum aufwendig ist und nicht immer funktioniert.

Effiziente und billige Technologien sind vorhanden

Diese Lücke kann unter anderem durch die Umwandlung von Strom in Wärme geschlossen werden, vor allem wenn immer mehr voltailer Sonnen- und Windstrom im Netz ist. Die Wärme wird eingespeichert und kann in Zeiten geringer Einspeisung von Strom ins Netz abgerufen werden. Die Stromheizungen schalten sich ab, ohne dass der Hausbesitzer an Komfort einbüßt. Die Experten des VDE unterscheiden dabei zwischen besonders effizienten Technologien wie Wärmepumpen und besonders billigen Technologien wie bivalente Elektrodenkessel und Heizstäbe. Beide Varianten seinen aber bestens geeignet, um im Wärmemarkt fossile durch erneuerbare Energie zu ersetzen und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, betonen die Experten des VDE. Sie haben in zwei Studien die Integration von Batteriespeichern in das Mittel- und Niederspannungsnetz sowie die Potenziale für Strom im Wärmemarkt bis 2015 untersucht.

Potenziale sind riesig

Die Potenziale für Stromspeicher als auch für Elektroheizungen sind riesig. Denn beide Systeme seien sehr schnell regelbar und können damit Netz- und Systemdienstleistungen bereitstellen. Allerdings braucht die Umsetzung dieser Möglichkeiten auch noch einen entsprechenden rechtlichen und regulatorischen Rahmen. Dazu gehören nicht nur die Möglichkeiten, ohne Hürden Solarstrom selbst zu verbrauchen, sondern auch entsprechende Tarifstrukturen. Denn für die Anlagenbetreiber muss diese Bereitstellung von Systemdienstleistungen wirtschaftlich attraktiv sein. „Zudem muss das Zusammenwirken von Speichern und Stromheizungen optimiert werden“, betonen die Autoren der Studien. „Um beide Systeme in das Gesamtsystem einzubinden, sollten insbesondere kleinere dezentrale Systeme zusammengeschlossen werden. Hierfür müssen angepasste Informations- und Steuerungskonzepte geschaffen werden, wie es beginnend bei von manchen Energieversorgern systemisch zusammengefassten kleinen Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärmekoppelung bereits geschieht.“

Aufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen

Vor allem der Einsatz von Batteriespeichern auf der Mittel- und Niederspannungsebene ist gut geeignet, um die Auswirkungen der schwankenden Einspeisung aus Solar- und Windkraftanalgen kurzzeitig zu beherrschen. Dabei können die Batteriespeicher prinzipiell Netz- und Systemdienstleistungen in allen Bereichen erbringen und somit auch in gewissem Umfang Aufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen. Wirtschaftlich stehen sie im Wettbewerb mit Alternativen wie dem Netzausbau, Abregelung von Anlagen und anderen Techniken. „Wichtig ist es daher, an den regulatorischen Rahmenbedingungen zu schrauben, um in naher Zukunft einen wirtschaftlichen Betrieb von Batteriespeichern zu ermöglichen“, erklären die Autoren der Studie. Die bestehenden Rechtsunsicherheiten müssen beseitigt werden und es muss ein umfassender Rechtsrahmen für die Stromspeicherung geschaffen werden. Diese Rahmenbedingungen sollten sich an der Entwicklung der Preise für die Energiespeicher orientieren. Als konkreten Vorschlag nennen die Autoren der Studie die Senkung der hohen Kostenbelastungen von Strom durch Steuern und Abgaben. (su)