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Zubau erreicht neuen Tiefstand

Im Vergleich zum sowieso schon schlechten April ist der Ausbau der Photovoltaik im Mai dieses Jahres noch weiter zurückgegangen. Insgesamt gingen gut 4.000 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 65 Megawatt neu ans Netz. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Markt damit auf ein Viertel geschrumpft.

Der Zubau an Photovoltaikanlagen hat im Mai dieses Jahres einen neuen Tiefstand seit zwei Jahren erreicht. Die Bundesnetzagentur registrierte zwar mit 4.141 Anlagen eine über drei Monate hinweg relativ konstante Zahl an neuen Generatoren. Auch im März und April gingen jeweils über 4.000 neue Anlagen ans Netz. Doch ist die zugebaute Leistung weiter gesunken. Insgesamt betrug die Leistung der neuen Anlagen im Mai nur noch 65,272 Megawatt. Im April waren es noch 79,496 Megawatt. Im Vergleich zum Januar ist die fast eine Halbierung des Marktes. Im Mai des vergangenen Jahres ging noch fast vier Mal so viel Leistung neu ans Netz. Damit ist der Photovoltaikmarkt innerhalb eines Jahres auf 25 Prozent geschrumpft. Geht die Entwicklung so weiter, wird der Zubau in diesem Jahr den Wert von einem Gigawatt kaum erreichen. Damit hätte die Bundesregierung den Markt soweit ausgebremst, dass der anvisierte Zubaukorridor noch nicht einmal zur Hälfte geschafft wird.

Degression beträgt 0,25 Prozent

Insgesamt gingen in den vergangenen zwölf Monate Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von gut 1,58 Gigawatt neu ans Netz. Damit liegt der Zubau immerhin schon etwa ein Gigawatt hinter der Planung der Bundesregierung. Dies wirkt sich auf die weitere Absenkung der Einspeisevergütung aus. Aufgrund der schlechten Marktentwicklung sinken die Tarife in den Monaten Juli, August und September um jeweils 0,25 Prozent. Auf diese Weise geht die Einspeisevergütung für neue Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt von derzeit 12,40 auf 12,31 Cent pro Kilowattstunde zurück. Der Tarif für neu gebaute Anlagen mit einer Leistung zwischen zehn und 40 Kilowatt sinkt von derzeit 12,06 auf 11,97 Cent pro Kilowattstunde. Betreiber von neuen Dachanlagen mit einer Leistung zwischen 40 und 500 Kilowatt bekommen im Juli nur noch 10,76 statt wie bisher 10,79 Cent pro Kilowattstunde. Im August sinkt der Tarif auf 10,73 und im September auf 10,71 Cent pro Kilowattstunde. Gehen die Betreiber dieser Anlagen in die Direktvermarktung erhalten sie die gleiche Marktprämie wie Betreiber von Dachanlagen mit einer Leistung zwischen 500 Kilowatt und einem Megawatt, die verpflichtend ihren Strom direkt vermarkten müssen. Diese Marktprämie sinkt bis September von derzeit 11,18 auf 11,09 Cent pro Kilowattstunde.

Anlagen werden immer kleiner

Die Kunden bauen immer kleinere Anlagen. Die durchschnittliche Anlagenleistung hat sich seit Januar halbiert. So bauten die Kunden am Anfang dieses Jahres noch Generatoren mit einer durchschnittlichen Leistung von gut 33 Kilowatt. Im April sank dieser Durchschnitt auf 17,85 Kilowatt. Im Mai betrug er nur noch 15,76 Kilowatt.

Dies ist auf der einen Seite gut. Denn damit erreichen die Betreiber, dass sie einen maximalen Anteil des Stroms aus ihren Generatoren selbst verbrauchen können. Für die Branche ist es allerdings schlecht. Denn wenn der Markt innerhalb eines Jahres auf ein Viertel seiner Größe schrumpft, setzt dies vor allem die Handwerksbetriebe enorm unter Druck. Dabei fällt auf, dass vor allem der Anteil der Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt seit drei Monaten relativ stabil ist. Dieses Marktsegment trägt mit etwa 3.500 Anlagen pro Monate inzwischen erheblich dazu bei, dass das Ausbau der Photovoltaik in Deutschland nicht komplett zum Erliegen kommt.

Kaum noch Megawattanlagen

Die Zahl der größeren Anlagen sinkt zwar nur leicht. Doch geht in diesem Segment die Leistung pro Anlage stark zurück. Zudem fehlen vor allem die Megawattanlagen im Zubau. So registrierte die Bundesnetzagentur im März noch elf Anlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt. Insgesamt trug dieses Segment in dem Monat mit 33,5 Megawatt zum Zubau bei. Im April ging die Gesamtleistung der neuen Megawattanlagen auf etwa zwölf Megawatt zurück. Im Mai sank sie noch einmal auf gut zehn Megawatt. Allerdings betont die Bundesnetzagentur, dass im Mai zum offiziellen Zubau von 36,211 Megawatt Freiflächenleistung hinzukommt, die seit dem 1. März dieses Jahres laut Anlagenregisterverordnung bei der Behörde gemeldet werden müssen. Addiert man diese Leistung zu den anderen Anlage hinzu, steigt der Zubau im Mai auf 101,483 Megawatt. Doch dies ist kein realer Wert, der in Form von Aufträgen bei den Installateure in den Büchern landet. (su)