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Energiebibel rechnet Ökoenergie klein

Die Internationale Energieagentur soll die erneuerbaren Energien kontinuierlich unterschätzt haben. Ihr Bericht „World Energy Outlook“ zeichnet deshalb ein schiefes Bild. Und das führt zu Fehlinvestitionen von Staaten und institutionellen Anlegern in fossile Energieträger. Das belegt eine aktuelle Studie.

Das internationales Netzwerk Energy Watch Group und die Lappeenranta University of Technology sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Internationale Energieagentur, kurz IEA, mit Sitz in Paris in ihrem jährlichen World Energy Outlook (WEO) irreführende Prognosen zu Photovoltaik und Windenergie veröffentlicht hat. Das betrifft demnach die Jahre zwischen 1994 und 2014. Der WEO hat großen Einfluss auf politische wie ökonomische Entscheidungen, die Regierungen weltweit in Bezug auf Energiepolitik fällen. Die Publikation gilt in diesen Kreisen als eine Art Energiebibel.

Die WEO-Berichte werden von den Regierungen der OECD geprüft und genehmigt. Die politische und wirtschaftliche Abhängigkeit der Internationalen Energieagentur sei deshalb intensiver zu begutachten, fordert die Energy Watch Group. „Die falschen Voraussagen führten zu hohen Investitionen in Fossil- und Nuklearenergie, behindern weltweit die Entwicklung von erneuerbaren Energien und untergraben den globalen Kampf gegen den Klimawandel“, sagt Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group.

Kohle und Öl überbewertet

Trotz eines steigenden Wachstums von Photovoltaik und Windkraft in den letzten Jahrzenten, geht die IEA weiterhin von einem linearen Wachstum der Technologien aus. Das bedeutet kein Wachstum bei den jährlichen Installationen. Beispiel: Nach Angabe des WEO sollen Erneuerbare bis 2030 nur 14 Prozent der globalen Energieversorgung ausmachen. In Betracht der durchschnittlichen Wachstumsraten der letzten 20 Jahre käme eine Prognose näher an 60 Prozent heran.

Die Studie folgert insgesamt, dass der WEO das Potenzial der Kohleindustrie in den letzten Jahren überschätzte. Auch wurde der Trend der letzten Jahre zur Desinvestition aus dem Kohlesektor nicht gespiegelt. Zudem habe der Bericht die Bedeutung von Öl in der Energiegewinnung in den Jahren 2000 bis 2006 enorm überbewertet. (Niels H. Petersen)

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.