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AKTUELLE MELDUNGEN

Nur 77,6 Megawatt im Oktober

Im Oktober dieses Jahres gingen in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 77,65 Megawatt neu ans Netz. Das ist mehr als im Vormonat. Aber es fehlen die Solarparks, die im September das Ergebnis zumindest aufgehübscht haben.

Der Zubau von Photovoltaikanlagen in Deutschland ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat wieder leicht angestiegen. Insgesamt gingen in diesem Monat 4.513 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 77,649 Megawatt neu ans Netz. Das ist immerhin eine Steigerung um gut sieben Megawatt. Doch wie nicht anders zu erwarten, gingen die Meldungen von Freiflächenanlagen drastisch zurück. Lag der Zubau von Solarparks im September noch bei über 50 Megawatt sank er im Oktober auf gut drei Megawatt ab. So ging die gesamte Leistung, die die Installateure in Deutschland im Oktober aufgebaut haben von über 116 auf knapp 81 Megawatt zurück.

Übergangsfrist ist abgelaufen

Der Grund für den geringen Ausbau von Freiflächenanlagen ist das Ende der Übergangsfrist. Bis zum 30. September dieses Jahres konnten noch Solarparks außerhalb der Ausschreibungen gebaut werden, die eine Einspeisevergütung erhielten. Zumindest wenn vor der EEG-Novelle im vergangenen Jahr schon eine entsprechende Baugenehmigung vorlag. Dies geht seit 1. Oktober nicht mehr. Jetzt werden nur noch neue Solarparks im Anlagenregister auftauchen, wenn diese ihren Strom direkt an eine Kunden vermarkten können. Solche Geschäftsmodelle werden immer wieder möglich, wenn ein ausreichend großer Abnehmer wie ein Industriebetrieb in der Nähe der Anlage ist und den Strom direkt verbraucht. Die Überschüsse kann der Betreiber dann ins Netz einspeisen, bekommt dann aber nur den an der Strombörse zum Zeitpunkt der Einspeisung gültigen Preis. Deshalb muss sich die Anlage komplett über die Direktbelieferung von großen Abnehmern amortisieren.

Bundesregierung verfehlt Zubauziel

Mit dem auch im Oktober weiterhin geringen Zubau von insgesamt 77,65 Megawatt rückt der Zubaukorridor in weite Ferne. Insgesamt gingen in diesem Jahr Anlagen mit einer Gesamtleistung von weniger als einem Gigawatt neu ans Netz. Statt die 2,4 bis 2,6 Gigawatt zu schaffen, kann die Bundesregierung froh sein, wenn der Zubau in diesem Jahr überhaupt die Gigawattgrenze überschreitet. Angesichts des zusammengebrochenen Marktes hagelt es schon seit längerem Kritik an der Blockadepolitik von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der mit der anteiligen EEG-Umlage auf selbst verbrauchten Solarstrom und die Verhinderung von Mieterstrommodellen den attraktivsten Segmente in der Photovoltaik unnötige Hürden in den Weg stellt. Zudem fordert die Branchen der erneuerbaren Energien zumindest das Ausschreibungsvolumen von Solarparks drastisch zu erhöhen. Immerhin waren die beiden bisherigen Ausschreibungen mehrfach überzeichnet und das Interesse am Bau von Freiflächenanlagen ist enorm. (Sven Ullrich)