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System zur objektiven Bewertung fehlt im Speichermarkt

Der Speichermarkt ist im Wandel. Denn viele neue Hersteller drängen in den Markt, die bisher in der Begleitforschung von Professor Sauer zum KfW-Speicherförderprogramm keine Rolle spielten. Zudem fehlt es dem unübersichtlichen Markt noch an Transparenz. Ein Berliner Startup will das nun ändern.

Der Speichermarkt wächst, die Zahl neuer Hersteller und Produkte steigt, der Wettbewerb nimmt zu und mit fallenden Preisen wird auch die Nachfrage steigen. Aber der Markt wirkt dadurch auch sehr unübersichtlich für den Käufer. Laut des neuen KfW-Monitoringbericht der RWTH haben sich die vier Hersteller Sonnen, Deutsche Energieversorgung (Senec), SMA und E3/DC etwa 60 Prozent des bisherigen Marktes geteilt. Auch wenn das KfW-Monitoring nur rund die Hälfte der Installationen erfasst und der Marktentwicklung rund neun Monate hinterherhinkt.

Naturgemäß sind die neuen Hersteller wie Tesla, Mercedes und Solarwatt, die ihre Produkte erst im letzten Jahr präsentierten, hier noch nicht stark vertreten. Doch dies wird sich ändern, sagt Kai Wu, Geschäftsführer von Enerkeep, einem unabhängigen Vergleichsportal für Solarstromspeicher: „Mercedes, Solarwatt und Tesla sind definitiv im Markt angekommen“, meint Wu, und weiß: „Vor allem in Baden-Württemberg spüren wir eine erhöhte Anzahl an Anfragen für den Mercedes-Speicher.“

Bleispeicher gegen den Trend

Zu den ganz neuen Playern im Lithium Bereich zählen etwa die Firmen Kreisel Electric aus Österreich, mit einem System basierend auf Samsung-Zellen, optisch ähnlich der Tesla Powerwall und laut Hersteller mit einem Endkundenpreis von unter 700 Euro pro Kilowattstunde. Auch die Firma Ampere aus Spanien präsentierte formschöne, intelligent vernetzbare Speicherlösungen. Spannend ist auch die Salzwasserbatterie von US-Hersteller Aquion, die mittlerweile in Verbindung mit Solax-Wechselrichtern bei Wagner-Solar zu kaufen ist. Die Firma Powerball aus der Schweiz setzt gegen den Lithium-Trend in der Branche auf Blei-Kalzium-Batterien.

Das Berliner Unternehmen Enerkeep um die Gründer Kai Wu und Tobias Rothacher hat es sich zur Aufgabe gemacht, Transparenz in die Fülle der Angebote zu bringen. „Zum Vergleich der Systeme, vor allem was Performance und Langlebigkeit angeht, haben wir ein einfaches und objektives Bewertungssystem entwickelt, den Enerkeep Score“, sagt Gründer Wu. Mit dem Enerkeep-Speicherrechner können Interessenten das Speicherangebot von mehreren hundert auf eine überschaubare Anzahl von unter zehn reduzieren. So werde auch verhindert, dass ein zu großer und damit zu teurer Speicher gekauft werde, berichtet Wu. Auf Wunsch berät Enerkeep auch individuell – und zwar neutral und unabhängig vom Hersteller. (nhp)