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Mieterstrom auch für Sozialwohnungen

Der Münchner Ökostromversorger Polarstern realisiert zwei Mieterstromprojekte auf Gebäuden des sozialen Wohnungsbaus in der bayerischen Landeshauptstadt. Damit will das Unternehmen zeigen, dass Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen kein Luxus ist, sondern für alle ein Vorteil.

Der Münchner Ökostromanbieter Polarstern hat zwei Mieterstromprojekte auf Gebäuden mit Sozialwohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt realisiert. Damit will Polarstern zeigen, dass sich sozialer Wohnungsbau und zukunftsweisende Energieversorgung nicht ausschließen. „Unsere Mieterstromprojekte im sozialen Wohnungsbau sind der beste Beweis dafür, dass bezahlbarer Wohnraum und höchste Energieeinsparung kein Widerspruch sind und Mieterstrom bei nahezu jeder Gebäudeart möglich ist“, betont Florian Henle, Mitgründer und Geschäftsführer von Polarstern.

Kombination aus Solaranlage und BHKW

In einem ersten Projekt hat der Versorger auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses, das über das sogenannte München Modell gefördert wird, eine Solaranlage mit einer Leistung von 90 Kilowatt errichtet, mit der 300 Mieter versorgt werden. Zusätzlich steht im Keller ein Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leitung von 20 Kilowatt. Beide Anlagen können immerhin 60 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der 30 Mieter im Gebäude abdecken. Die Mieter sparen mit der Kombinierten Strombelieferung aus Photovoltaik, BHKW-Strom und Ökostrom von Polarstern aus dem Netz immerhin bis zu 20 Prozent im Vergleich zur Gesamtversorgung aus dem Netz.

Solaranlage deckt die Hälfte des Verbrauchs ab

Ein zweites Mieterstromprojekt entsteht auf einem Mehrfamilienhaus mit 65 Wohnungen. Im Erdgeschoss sind außerdem noch Gewerberäume. Alle sollen mit dem Strom aus der Solaranlage vom Dach versorgt werden. Damit wird das Gebäude den aktuelle höchsten Energieeffizienzanforderungen der KfW40 Plus entsprechen. Die Solaranlage auf dem Dach wird 88 Kilowatt leisten. Zusätzlich wird Polarstern einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 90 Kilowattstunden in das System integrieren, um den Anteil des Solarstroms zu erhöhen, der direkt im Gebäude verbraucht wird. Scheint keine Sonne und ist der Speicher leer, werden die Mieter durch Polarstern mit Ökostrom versorgt, der komplett in bayerischen Wasserkraftwerken erzeugt wird.

Die Planer haben ausgerechnet, dass die Anlage insgesamt die Hälfte des Energieverbrauchs im Gebäude abdecken kann. Diesen hohen Autarkiegrad schafft Polarstern, weil das Gebäude ohnehin sehr energieeffizient erreichtet wird. Dadurch wird mehr mehr Energie gespart als die aktuell geltende Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Der Vorteil liegt aber vor allem bei den Mietern. „Diese sparen jährliche Energiekosten in Höhe von schätzungsweise 15 Prozent“, bilanziert Florian Henle. „Das zeigt, dass die Energie- und Wärmewende kein Kostentreiber sein muss, sondern sogar die Energiekosten senken kann.“

Mieter behalten die freie Wahl des Anbieters

In beiden Fällen haben die Mieter die freie Wahl, ob sie den auf und in den Gebäuden produzierten Strom beziehen oder lieber bei ihrem alten Versorger bleiben wollen. Die Herausforderung bei der Umsetzung ist dabei das komplexe Mess- und Abrechnungskonzept. Denn jetzt muss berücksichtigt werden, wer wie viel Mieterstrom bezieht und wie viel die Anlagen im und auf dem Gebäude jeweils produzieren. „Am Ende will der Mieter eine Rechnung erhalten, auf der er alles sieht und versteht“, weiß Florian Henle. Die zweite Herausforderung ist aber auch, die richtige Größe der Anlage einschätzen zu können. „Man muss schon die Eigenheiten des Gebäudes richtig berücksichtigen, um das Beste für Mieter und Immobilienbesitzer rausholen zu können, erklärt Henle. (Sven Ullrich)