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Alles aus der Kraft der Sonne

Das Berliner Wohnungsbauunternehmen Degewo setzt ein besonderes Projekt um. In Zukunft wird die gesamte Energie eines Mehrfamilienhauses von der Sonne kommen. Die Berliner setzen dabei auf eine Kombination aus verschiedenen Technologien.

Die Berliner Wohnungsbaugenossenschaft Degewo wird im Stadtteil Lankwitz ein Mehrfamilienhaus mit ach Geschossen in eine Gebäude verwandeln, das die gesamte, im Inneren benötigte Energie selbst erzeugt. Dazu das Projektmanagement- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer ein besonderes Konzept entwickelt. Denn anders als die bisherigen Mieterenergieprojekte setzen die Berliner nicht nur auf Strom, sondern wollen auch die gesamten Wärmeversorgung abdecken.

Wärme in der Erde speichern

Dazu werden sie auf dem Flachdach des Gebäudes Photovoltaik-Hybrid-Kollektoren installieren. Diese erzeugen an der Oberfläche Photovoltaikstrom aus Solarzelle. Unter den Zellen ist im Kollektor ein solarthermischer Absorber integriert, der die restliche Sonenenergie und die Abwärme der Solarzellen als Wärmeenergie sammelt. Diese wärme wird im Sommer, wenn wenig Wärmebedarf besteht, in das Erdreich eingeleitet.Aus diesem 700 Quasratmeter umfassenden Erdspeicher bedienen sich die im Gebäude installierten Wärmepumpen, die wiederum von der Photovotlaikanlage auf dem Dach ihren Betriebsstrom bezieht. Um dem Dilemma zu entkommen, dass in den Mehrfamilienhäusern in der Regel tagsüber, wenn viel Sonnenstrom produziert wird, niedrigen Energiebedarf besteht, werden die Handwerker im Auftrag der Degewo noch einen Redox-Flow-Speicher installieren. Damit wird auch im Winter genügend Sonnenstrom für die Wärmepumpe zur Verfügungstehen.

2017 soll das Projekt fertig sein

Die Planungen für das Projekt laufen schon seit 2012. Zumindest begleitet Drees & Sommer über diesen Zeitraum das Vorhaben, zu dessen technischen Komponenten auch eine im Passivhausstandard gedämmte Gebäudehülle und eine effiziente Lüftung gehören. Drees & Sommer hat die Innovationssteuerung übernommen und ein strategisches Gesamtkonzept zum Zukunftshaus erstellt, anhand dessen ein konkretes Sanierungsobjekt ausgewählt wurde. Das Beratungsunternehmen steuert außerdem vertragliche Verfahren und sorgt dafür, dass Termine, Qualitäten und Kosten eingehalten werden. Inzwischen hat die technische Umsetzung des Projekts begonnen. Im Frühjahr 2017 werden dann die Bewohner des Gebäudes im Süden der Bundeshauptstadt ihren Energiebedarf komplett mit der Sonne decken.

Erkenntnisse auf weitere Gebäude übertragen

Für die Degewo ist es ein Pilotprojekt. Denn das Wohnungsbauunternehmen will die in diesem Projekt und dem Betrieb der Anlagen gewonnenen Erkenntnisse auf seinen gesamten Immobilienbestand ausweiten. Dafür steckt die Degewo fünf Millionen Euro in den gesamten Umbau und die Installation der Komponenten, was für den Umfang des Projektes ein überschaubarer Preis ist. (su)