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Elektrolumineszenz im Feld: Neues Verfahren entwickelt

Fladung Solartechnik/Aerial PV Inspection hat einen Stativschlitten entwickelt, mit dem es möglich ist, nahezu wetterunabhängig und mit hoher Geschwindigkeit Elektrolumineszenzaufnahmen von Solaranlagen im Feld zu machen. Den Praxistest hat das System bereits bestanden.

Fladung Solartechnik/Aerial PV Inspection (Aepvi) hat eine neue bodengestützte Möglichkeit der Elektrolumineszenzprüfung von Solarmodulen entwickelt. Diese ermöglicht die Prüfung großer Mengen von defekten Modulen mit der Methode der Rückstromelektrolumineszenz, ohne dafür Module demontieren zu müssen.

Der Slide Air One wird auf die Modultische aufgesetzt und über die Modulreihen geführt. Er ist so ausgelegt, dass mehrere Kameras, die auf den nahen Infrarotbereich des Lichts (NIR) abgestimmt sind, bis zu vier auf einem Modultisch montierte Paneele erfassen können. Über ein Gleitschienensystem können vier weitere Module aufgenommen werden, ohne den Schlitten versetzen zu müssen. Die Höhe des Stativs erlaubt es, dass die Kameras senkrecht über den jeweiligen Einzelmodulen positioniert werden, und Einzelbilder eines gesamten Moduls generieren können.

Solarpark in England geprüft

Auf diese Weise können die Techniker des Aepvi-Servicenetzwerks innerhalb kürzester Zeit Elektrolumineszenzaufnahmen der gesamten Generatorfläche erstellen. Die erste Praxisprobe hat das System schon bestanden. In den vergangenen drei Wochen hat Andreas Fladung zusammen mit zwei seiner Servicetechniker, sowie Mitarbeitern des Photovoltaik-Instituts Berlin (PI Berlin) und dem Geschäftsführer von Five Robots aus Aachen in Südengland mit dem Slide Air One Elektrolumineszenzaufnahmen eines gesamten Solarparks mit einer Leistung von sechs Megawatt angefertigt. Mit dem Prototypen des Stativschlitten mit zwei Kameras, konnten die Techniker bei der in dieser Jahreszeit sehr unbeständigen Witterung bereits qualitativ hochwertige Elektrolumineszenzbilder anfertigen.

Bis zu 250 Bilder pro Stunde

Mit den speziellen NIR-Kameras und dem Stativschlitten konnten die Techniker Bilder von bis zu 2.000 Modulen pro Nacht anfertigen. Mit der Erweiterung auf vier Kameras werden sogar Aufnahmen von bis zu 4.000 Modulen pro Nacht möglich sein. Mit einer Aufnahmefrequenz von 250 Bildern pro Stunde ist dies nach eigenen Angaben die derzeit schnellste Möglichkeit, komplette Anlagen im Feld mittels Elektrolumineszenzaufnahmen auf Fehler hin zu prüfen.

Anlage wurde georeferenziert

Die in Südengland aufgenommenen 25.000 Bilder werden derzeit von den Experten des PI Berlin und Safe T Work in Saarbrücken ausgewertet. Zusätzlich wurde die gesamte Anlage durch den Aepvi-Netzwerkpartner Thomas Reusch, Geschäftsführer von Messflug-Service in Neustadt im Westerwald, georeferenziert. Dabei wurde jedes Modul mit seinen genauen geographischen Koordinaten kodiert. Damit kann künftig in zwei- und dreidimensionalen Simulationen jedes einzelne Modul aufgeführt werden. Schon heute sind die Experten vom aepvi-Netzwerk in der Lage, defekte Module mit dem Smartphone anzusteuern. (Sven Ullrich)