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Photovoltaikanlage als Zeichen gegen Atomkraft

Das Kinderzentrum Nadeshda in Weißrussland, in dem sich Kinder aus den Regionen erholen können, die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffen sind, bekommt eine Solaranlage. Damit generiert Nadeshda nicht nur Einnahmen, um auf eigenen Beinen zu stehen, sondern setzt vor allem ein Zeichen gegen die Nutzung der Atomkraft und für die Energiewende.

Das Kinderzentrum Nadeshda, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Minsk, bekommt eine eigene Photovoltaikanlage. In der Nähe der weißrussischen Hauptstadt hat die Belarussisch-deutsche gemeinsame Gesellschaft eine Erholungsstätte für Kinder geschaffen, die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 30 Jahren betroffen waren und immer noch sind. Denn die Niedrigstrahlung aus dem explodierten Atomreaktor wirkt immer noch. Inzwischen ist Nadeshda so weit angewachsen, dass jährlich 4.000 bis 5.000 betroffene Kinder und ihre Begleitpersonen zu betreuen und eine Erholung zu ermöglichen.

Erholungszentrum bekommt die Einspeisevergütung

Um ein besonderes Zeichen gegen die Atomkraft und für die Nutzung der erneuerbaren Energien zu setzen, hat sich der Verein Freunde Nadeshdas entschieden, dem Erholungszentrum eine Photovoltaikanlage errichten zu lassen. Auf einem 2,5 Hektar großen Gelände soll ein Generator mit einer Leistung von 660 Kilowatt installiert werden. Der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und dafür bekommt das Erholungszentrum eine Vergütung. Mit den jährlich knapp 614 Megawatt erzeugten Solarstroms kann das Erholungszentrum umgerechnet jedes Jahr 132.000 Euro einnehmen.

Leuchtturmprojekt für die Energiewende

Dieses Geld kann Nadeshda dazu nutzen, um zunehmend sicherer auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängiger von Spenden und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zu werden. „Gleichzeitig wird das das Kinderzentrum zu einem Leuchtturmprojekt für eine funktionierende Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, in dem Land, das weltweit zum Synonym für das Scheitern der friedlichen Nutzung der Atomenergie geworden ist“, betonen die Freunde von Nadeshda. Um so wichtiger ist diese Zeichen in einer Zeit, in der die Europäische Kommission auf Kollisionskurs mit der Energiewende geht und nicht nur den Einspeisevorrang abschaffen will, sondern auch die horrenden Subventionen für die Atomkraftwerke Hinkley Point in England und Paks in Ungarn genehmigt hat.

Mit Spenden finanziert

Die Planung des Generators hat Max Solar übernommen. Das Unternehmen aus dem oberbayerischen Traunstein wird auch die Komponenten für die gesamte Anlage liefern. Die gesamte Anlage wird etwa 700.000 Euro kosten, die allesamt über Spenden finanziert werden. Bisher hat der Verein schon 400.000 Euro an Spendengeldern einsammeln und ist froh über jeden Euro, der Nadeshda der Realisierung des Projekts einen Schritt näher bringt. Das soll möglichst bald geschehen, um möglichst hohe Einnahmen zu bekommen. Denn die Regierung in Minsk kürzt in regelmäßigen Abständen die Einspeisevergütung. (su)