Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Wiener Hofburg: Schwarzenegger eröffnet Klimakonferenz

Mehr Taten und weniger warme Worte, das ist das Motto, unter dem Arnold Schwarzenegger 2011 seine Klimaschutzorganisation R20 ins Leben gerufen hat. In der Wiener Hofburg wurde der erste Austrian World Summit zum Klimaschutz eröffnet. Die Branchen fordern die Politiker auf, endlich zu handeln, statt nur lange zu reden. Sie haben dabei die Ökostromnovelle und die Klima- und Energiestrategie im Blick.

In der Wiener Hofburg hat Arnold Schwarzenegger – einst Terminator und Gouverneur von Kalifornien – den Austrian World Summit, eine Internationale Konferenz zum Klimaschutz, eröffnet. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung richtete er eine klare Botschaft an US-Präsident Donald Trump. „Ein Mann kann unsere saubere Energierevolution nicht stoppen“, sagt Schwarzenegger.

Der Austrian World Summit, der in Zukunft jedes Jahr stattfinden soll, wird von Schwarzeneggers Nichtregierungsorganisation R20 ausgerichtet, mit der Schwarzenegger in Kooperation mit den Vereinten Nationen die Energiewende und den Klimaschutz in allen Têilen der Welt vorantreiben will. Mit der Ankündigung Trumps, aus dem Klimaschutz auszusteigen und den in Paris unterzeichneten Vertrag zu den Akten zu legen, hat er sich den Unmut in vielen Ländern der Welt zugezogen. Doch auch Österreich ist kein Musterschüler in Sachen Klimaschutz. Sollte die Energiewende in der Alpenrepublik nicht bald wieder Fahrt aufnehmen, wird der Klimawandel allein in Österreich bis 2050 Schäden in Höhe von 8,8 Milliarden Euro verursachen.

Kern verspricht 40 Milliarden Euro – nach der Wahl

Zwar war auch Bundeskanzler Christian Kern als Redner auf der Wiener Hofburg zugegen und hatte auch warme Worte für die Klimaschützer, die zu tausenden angereist waren. „Greenjobs, sind die Arbeitsplätze von morgen und damit eine Chance für unsere Jugend“, ließ er sich vernehmen. Länder, die hier vorne sind, werden zu den Gewinnern zählen. Umweltschutz und Wirtschaft sollen keine Gegensätze mehr sein.“ Immerhin spricht er von einem Plan, eine Energiewende mit Investitionen von 40 Milliarden Euro zu starten. Damit könnten 45.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Ob seinen Worten auch Taten folgen, wird sich in der kommenden Woche zeigen. Denn dann ist die letzte Gelegenheit, die Ökostromnovelle endlich auf den Weg zu bringen. „Es ist keine Wahlempfehlung, wenn sich die Regierungsparteien ohne eine einzige wirksame Maßnahme in den Wahlkampf verabschieden“, erklärt Peter Püspök, Präsident des Dachverbands Erneuerbare Energien Österreich, mit Blick auf diesen knappen Zeitplan.

Zwei Terawattstunde mehr Ökostrom

Er rechnet vor, dass, wenn die Warteschlange bei Windkraft- und Kleinwasserkraftprojekten abgebaut wird, die Photovoltaik effektiver gefördert wird und die Biogasanlagen erhalten bleiben, in den nächsten beiden Jahren zusätzlich Ökostromanlagen ans Netz angeschlossen werden, die bis zu zwei Terawattstunden erzeugen. „Das entspricht bei einer vollständigen Substitution von Kohlestrom fast zwei Millionen von 64 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in Österreich, sagt Püspök. „Österreich könnte damit im Gegensatz zu Trump, der aus dem Klimaschutz ausgestiegen ist, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ergänzt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, bei der internationalen Klimaschutzkonferenz in der Hofburg.

Alle Technologien sind notwendig

Die Redner aus den Reihen der Branchenverbände betonen, dass zusammen mit dem großen Potential der Photovoltaik und der Verlässlichkeit zusätzlicher, ökologisch verträglicher Kleinwasserkraftwerke kann Österreich, wie bei der Klimaschutzkonferenz von Paris von Umweltminister Rupprechter versprochen, 100 Prozent Ökostrom bis 2030 erreichen. „Alle Ökostromtechnologien, unterstützt durch ein effektives Ökostromgesetz, sind gemeinsam mit der Großwasserkraft für den Klimaschutz in Österreich notwendig“ erklären Paul Ablinger von der Kleinwasserkraft Österreich und Vera Liebl vom österreichischen Photovoltaikverband PV Austria.

Jetzt ist es an den Parteien im Nationalrat, den vielen schönen Worten endlich Taten folgen zu lassen. „Schöne Reden und Lippenbekenntnisse ohne Taten produzieren nur heiße Luft und sind damit für das Klima genauso schädlich, wie das Verbrennen von fossilen Energien“, fasst Peter Püspök zusammen. (su)