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Genau wie im Datenblatt

Viele Installateure kennen das Problem: Die Solarmodule ihrer Kunden sind durch Witterung, unsachgemäßen Einbau, Fehler in der Herstellung oder Alterung beschädigt. Meist sind nicht nur die Hersteller der Solarmodule vom Markt verschwunden. Auch Anlagenplaner und Installateure sind ausgedünnt, die schwierige Marktlage forderte ihren Tribut.

Die Firma Hörmann Novo Solar in Laubusch hat sich darauf spezialisiert, solche schadhaften Module nachzubauen. Dazu gehört auch die Reparatur von defekten Modulen, etwa durch neue Anschlussdosen oder Anschlüsse.

Egal ob Blitzschlag, Marderbiss oder ein beschädigter Rahmen: Prinzipiell ist es auf vielfältige Weise möglich, schadhafte Module zu restaurieren oder zu ersetzen:

  • Austausch defekter Rahmen und Anschlussdosen,
  • Reparatur defekter Lötkontakte, Dioden, Kabel, Stecker und Buchsen,
  • Reparatur beschädigter Backsheets,
  • Reinigung von Photovoltaikmodulen.

Zu den Dienstleistungen gehören selbstverständlich die STC-Messung der Spannung, des Stroms und der Leistung sowie Hochspannungstests für die Isolation. Anschließend werden die Module kommissioniert und professionell verpackt, um Risiken beim Transport auszuschließen. Jedes reparierte oder nachgebaute Modul erhält zwei Jahre Gewährleistung.

Das Ziel ist es, dass die betroffene Photovoltaikanlage so schnell wie möglich wieder den gewünschten Ertrag liefert. Nicht selten entscheiden Versicherer, dass ältere Module repariert werden. Bevor alle Module ausgetauscht werden, kann es wirtschaftlich sinnvoller sein, nur die betroffenen Module vom Dach zu nehmen und manuell zu reparieren.

Versicherer geben Aufträge aus

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine private Anlage auf dem Hausdach eines Endkunden oder einen großen Solarpark handelt. Die Reparatur defekter Module ist bei nahezu jedem Typ möglich.

Jeder Schaden verursacht einen erheblichen Leistungsverlust der Photovoltaikanlage und letztlich finanzielle Einbußen. Vor allem ältere Anlagen profitieren von sehr hoher Einspeisevergütung, die zugleich die Refinanzierung absichert.

Oft sind die Anlagen auf Neuwert versichert. Nicht selten führt der Schaden eines einzelnen Moduls zum Ausfall des kompletten Strings. Das bedeutet nicht, dass die komplette Anlage ausgetauscht werden muss. Denn meist geben die Versicherer lieber einen Reparaturauftrag aus, als die ganze Anlage abzubauen und neu zu installieren.

Nachbau von Modulen

Wenn die Hersteller schadhafter Module nicht mehr im Markt aktiv sind, bleiben Solarkunden und Versicherer auf ihren Ansprüchen sitzen. Die Manufaktur in Laubusch bietet die Möglichkeit, solche Photovoltaikmodule individuell nachzubauen. Egal ob poly- oder monokristalline Solarzellen, ob Zellen mit fünf oder sechs Zoll: Im Ergebnis erhält der Kunde baugleiche Solarmodule, die den Spezifikationen der Originale in den mechanischen Abmessungen, im optischen Erscheinungsbild und in den elektrischen Parametern weitgehend entsprechen.

Die zum Nachbau beauftragten Module werden zunächst genau gleich modelliert. Dazu genügt das Datenblatt, ein Originalmodul muss nicht unbedingt zur Verfügung gestellt werden. Das Werk besorgt die erforderlichen Komponenten von Lieferanten, deren Zuverlässigkeit geprüft wurde. Auch werden die STC-Flasherwerte der Nachbauten bereitgestellt, um die lückenlose Dokumentation zu ermöglichen.

20 Megawatt im Jahr

Die jährliche Kapazität des Werkes in Laubusch beträgt 20 Megawatt, alle Arten von kristallinen Solarmodulen lassen sich fertigen. Auch große Module bis zu 2,4 mal 2,4 Meter sind möglich.

Der Nachbau ist besonders für Indachsysteme interessant, deren Hersteller nicht mehr liefern können. Geht eine Glasscheibe beispielsweise durch Hagelschlag kaputt, müsste unter Umständen das gesamte Dach erneuert werden.

Der Nachbau dauert zwischen zwei und drei Wochen, weil allein der Glaszuschnitt und die Lieferung vom Glashersteller eine gewisse Zeit dauern. Normalerweise kommt eisenarmes, thermisch vorgespanntes Glas zum Einsatz, auch Prismengläser sind möglich. Reparaturen dauern in der Regel ebenfalls zwei Wochen.

www.hoermann-novo.de

Hörmann Gruppe

ITS Solar übernommen

Die Hörmann Gruppe aus dem bayerischen Kirchseeon hat die Zellfertigung der insolventen ITS Solar in Kabelsketal bei Halle gekauft. Die Produktionslinien sollen mit der bisherigen Kapazität weiterlaufen. Die Zellen werden anderen Modulherstellern zur Weiterverarbeitung angeboten. Hörmann übernimmt 31 Mitarbeiter sowie alle Maschinen und Anlagen in Kabelsketal.

Der norwegische Modulhersteller ITS Solar hatte im März dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Davon waren auch die beiden deutschen Töchter in München und Halle betroffen, die Ende März ebenfalls den Gang zum Amtsgericht antreten mussten. Mit der Übernahme durch Hörmann ist auch die Technologie von ITS Solar gerettet. Denn das Unternehmen hatte sich darauf spezialisiert, fehlerhafte polykristalline Solarzellen aufzubereiten, indem die Hotspots verödet werden und nicht mehr stören. Mit diesen Zellen hat ITS Solar in Norwegen funktionsfähige Module hergestellt. Der Vorteil: Da jede Zelle einzeln repariert wird, bestehen die Module aus komplett fehlerfreien Zellen.

Die Zellfertigung in Sachsen-Anhalt hat eine Kapazität von 150 Megawatt im Jahr. Statt die Zellen wie bisher nach Norwegen zu liefern, um daraus Module herzustellen, bietet ITS Solar die aufbereiteten Zellen jetzt anderen Modulherstellern an. Der Verkauf der Produktionslinien wurde Mitte August abgeschlossen.

Das Unternehmen firmiert jetzt als Hörmann ITS Cell GmbH. Mit der Übernahme von ITS Solar baut die Hörmann Gruppe ihre Aktivitäten in den erneuerbaren Energien aus. Seit Längerem produziert die Tochtergesellschaft Hörmann Novo Solar im sächsischen Laubusch eigene Module. Die Sachsen reparieren defekte Module und fertigen Nachbauten an, eine Nische, in die sich nur wenige Unternehmen wagen. Ein viertes Standbein von Hörmann Novo Solar ist die Sonderanfertigung von Paneelen.

Der Autor

Marcus Prietzel

leitet die Produktion von Solarmodulen bei Hörmann Novo Solar in Laubusch bei Hoyerswerda. Dort werden am Markt nicht mehr erhältliche Module auf Wunsch von Kunden, Versicherern oder Installateuren nachgebaut. Die Firma hat ihren Ursprung bei Novo Solar, das 2013 insolvent wurde. Damals stieg die Hörmann Gruppe ein. Hörmann hatte zuvor Solarhybrid übernommen, dieses Unternehmen war gleichfalls in die Pleite gerutscht.

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