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Mehr Ware auf dem Markt

Obwohl die Strafzölle auf Solarmodule mit chinesischen Komponenten wie eine Barriere vor dem europäischen Markt liegen, ist in den vergangenen Wochen einige Bewegung in die Preise gekommen. Der Grund: Große chinesische Anbieter wie Trina Solar, Ja Solar oder Jinko haben die Zwangsjacke an den Nagel gehängt. Sie lassen Zellen und Module nun außerhalb Chinas fertigen, um die Strafzölle zu umgehen. Ende der Diskussion.

Installateure dürfen frohlocken

Einmal mehr haben sie von deutschen Modulherstellern gelernt, die ihre Ware schon seit geraumer Zeit unterhalb der Mindestpreise feilgeboten haben. Nun werfen asiatische, amerikanische und Hersteller aus Schwellenländern gewaltige Modulmengen auf den europäischen Markt. Die schwache Nachfrage tut ein Übriges: Sehr gute Module wurden im Oktober für 42 Cent je Watt gehandelt. „Zu Jahresbeginn 2017 werden wir eine Drei vorne sehen“, frohlockt ein Installateur aus dem Rheinland. „Solche Modulpreise spielen uns in die Hände, denn sie verbessern die Rendite für unsere Kunden und die Marge für uns.“

Ob die Mindestzölle noch sinnvoll sind oder nicht, ist nur noch eine rein theoretische Frage. Denn die internationalen Modulmärkte bestimmen die Preise, nicht mehr die EU-Kommission in Brüssel. Die Schonfrist ist vorbei, egal, ob die Zölle im März des kommenden Jahres noch einmal verlängert werden oder nicht.

Nun wird sich zeigen, wer im harten Modulgeschäft bestehen kann. Ein Beispiel: Jahrelang hat Aleo Solar in Prenzlau mit der Krise gekämpft, langsam fasst der Modulhersteller wieder Fuß im Markt.

Aleo fährt Zellfabrik an

Neun Monate nach der ersten Ankündigung fuhr Aleo Solar unlängst die neue Zellfertigung an. Sie firmiert unter dem Label Aleo Sunrise. Künftig will der Hersteller nicht mehr nur Module bauen, sondern die eigene Zelltechnologie entwickeln. Aleo Sunrise fertigt Perc-Zellen mit Celco-Technik.

Zur Erinnerung: Bosch war bei Aleo eingestiegen, Bosch war bei Aleo ausgestiegen. Nun gehört die Firma zum Mutterkonzern SAS, was so viel bedeutet wie Sino-American Silicon Products.

Der Sitz des Konzerns befindet sich im taiwanesischen Hsinchu. SAS produziert unter anderem Wafer und Solarzellen. „Wir profitieren von der langjährigen Erfahrung der 1981 gegründeten SAS-Gruppe in der Entwicklung hocheffizienter Solarzellen“, sagt William Chen, Geschäftsführer der Aleo Sunrise GmbH und der Aleo Solar GmbH. „Aleo Solar wird durch die Zellfertigung in Deutschland noch flexibler und platziert sich mit einem größeren Anteil an der Wertschöpfungskette selbstbewusst am Markt.“

Das Risiko der Zölle und Wechselkurse

Er hofft, sich mit Zellen und Modulen aus Deutschland unabhängig von den Antidumpingzöllen zu machen. Auch sinkt das Risiko kostentreibender Wechselkurse. „Wir können Zellen mit drei, vier oder fünf Busbars fertigen und mittlere Effizienzen über 21 Prozent in der Massenproduktion erreichen“, ergänzt Alexander Kasic, der Leiter der Zellfertigung.

Im laufenden Jahr ist die Produktion von rund 30 Megawatt poly- und monokristalliner Solarzellen in der Serienfertigung geplant. Die Produktionskapazität mit zwei Fertigungslinien beträgt 100 Megawatt, ist aber auf vier Fertigungslinien und 200 Megawatt erweiterbar. Die Zellen sind vorerst für den US-amerikanischen Markt gedacht.

Panasonic bringt kompaktes Modul

Doch die Konkurrenz schläft nicht: So kündigte der japanische Modulhersteller Panasonic sein neues HIT N295 für den europäischen Markt an. Es verbindet eine kompakte Modulgröße (weniger als 1,6 Quadratmeter) und Rahmenstärke mit der bekannten HIT-Technologie von Panasonic.

Der Modulwirkungsgrad erreicht 19,1 Prozent. Weniger als 150 Zentimeter lang, ermöglicht das kompakte Design des N295 den Solarteuren, die Dachfläche ihrer Kunden voll auszunutzen. Gegenüber den Standardmodulen kann man nun eine zusätzliche Modulreihe auf dem Dach unterbringen.

Panasonic gibt 15 Jahre Produktgarantie. Das N295 ergänzt die bekannten Solarmodule N325/330, N240/245 und N285. Es folgt in relativ kurzem Abstand auf die Markteinführung des HIT N325/330 von Panasonic, das seit März 2016 für europäische Installateure erhältlich ist.

REC bringt Modul mit 72 Zellen

Beide Module lassen sich sehr gut kombinieren, denn sie haben die gleiche Breite. Wenn also keine zusätzliche horizontale oder vertikale Reihe N325/330 montiert werden kann, lässt sich vielleicht das kürzere N295 montieren. Das neue HIT-Modul ist seit Ende Oktober verfügbar.

Große Brötchen bäckt seit Kurzem der norwegische Modulhersteller REC. Er hat mit der Serienproduktion von Solarmodulen der Twin-Peak-Serie 72 begonnen. Das ist eine Kampfansage an das 72-Zellen-Modul, mit dem Solarworld vor allem in den USA sehr erfolgreich ist.

Das REC Twin Peak leistet bis zu 430 Watt, es ist in erster Linie für gewerbliche, industrielle und Freilandanlagen geeignet.

Das Twin Peak 72 basiert auf der Bauserie, die 2015 auf den Markt kam. Die Twin-Peak-Module verbinden die Technologie der halbierten Zellen (144 halbierte Solarzellen) mit der Rückseitenpassivierung (Perc-Technik).

Sie haben vier Busbars, die Modulanschlussdose ist in der Mitte des Moduls geteilt. Gebündelt verbessern diese Ideen die Ausgangsleistung gegenüber herkömmlichen Modulen mit 72 Zellen um etwa 20 Watt.

Daraus ergeben sich niedrigere Gesamtsystemkosten und höhere Erträge. Auch sind die Module robuster gegen Teilverschattung. REC Twin Peak 72 ist für alle Regionen verfügbar und für eine maximale Systemspannung von 1.000 Volt (DC) gemäß IEC 61215 und IEC 61730 sowie UL 1703 zertifiziert.

Ab November wird außerdem eine Variante für 1.500 Volt angeboten. Der Hersteller verspricht, dass die neuen Module frei von potenzialinduzierter Degradation (PID) sind.

www.aleo-sunrise.de

https://industry.panasonic.eu/solar-closing

www.recgroup.com/de

Astronergy

Neue Fertigung von Monomodulen gestartet

Der Modulhersteller Astronergy produziert seit Kurzem im Werk in Frankfurt an der Oder monokristalline Solarmodule. Für die Module mit 295 bis 310 Watt Leistung kommen Perc-Zellen zum Einsatz. Die Rahmen sind metallisch glänzend oder schwarz.

Die schwarzen Zellen werden in Asien gekauft. Zusätzlich verwendet Astronergy schwarze Abdeckstreifen, hinter denen die silbernen Querverbinder am oberen und unteren Rand des Moduls verschwinden.

Die Serienproduktion für das schwarze Modul Violin ASM6610M (BL) Premium mit Perc-Technologie und 305 Watt Leistung und das Monomodul mit silbernem Rahmen und bis zu 310 Watt ist Mitte Oktober gestartet. Die Module werden über den Großhandel vertrieben.

www.astronergy-solarmodule.de

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