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Mehrfachorder treiben Preise

Die Verteuerung ist – wie schon in so vielen Jahren - klar auf die anhaltende Modulknappheit zurückzuführen. Die Module sind inzwischen schon so schwer zu bekommen, dass sich die statistische Erhebung der Spotmarkt-Preise der Handelsplattform pvXchange auf immer weniger Einzelwerte stützt. Das gilt besonders bei deutschen und europäischen Modulangeboten. In einigen Kalenderwochen musste sogar interpoliert werden oder der Preis basiert auf nur einem einzigen verfügbaren Angebot. Dennoch ist die Erhebung, insbesondere im Bezug auf eine Trendbetrachtung hinreichend aussagekräftig.

Die vorliegenden Daten wurden aus etwa 1.500 eingetragenen Angeboten ermittelt. Durch Bildung von Maximal- und Minimalwerten konnten Ausreißer lokalisiert und aussortiert werden. Aus der Erhebnung folgt, dass nicht nur die Module aus Europa teurer und knapper werden. Die Preiskurve der kristallinen Module aus chinesischer Herstellung zeigt ebenfalls nach oben und ist ein Hinweis darauf, dass sich selbst hier eine Verknappung abzeichnet.

Gerade bei chinesischen Produkten könnte der Engpass unter anderem durch Mehrfachbestellungen spanischer Projektgesellschaften ausgelöst worden sein. Eine baldige Stornowelle würde dann die Preise kurzfristig unter Druck setzen und purzeln lassen. Der Grund für Mehrfachorder mit anschließender Stornierung ist wiederum nicht zuletzt in der Knappheit und unsicheren Verfügbarkeit zu suchen. Wer mehrfach von seinem Lieferanten hängen gelassen wurde, vertraut nicht mehr auf eine einfache Auftragsbestätigung. Angefangen hat alles mit der Unart, dass Anbieter den folgenden Passus in ihre Auftragsbestätigungen aufnahmen: "Die Lieferzusage erfolgt vorbehaltlich der Verfügbarkeit seitens des Vorlieferanten". Eine solche Zusage ist das Papier nicht Wert, auf das sie gedruckt ist. Warum sollte sich ein Projektierer also darauf verlassen?

Unsicherheit für das kommende Jahr

Die spannende Frage bleibt also, ob die erwartete Abkühlung des spanischen Marktes zu einem allgemeinen Preisrückgang noch in diesem Jahr führen wird. Diese Unsicherheit manifestiert sich in der Zurückhaltung vieler Hersteller bei der Festlegung von Konditionen in Lieferverträgen für das kommende Jahr. Welcher Anbieter möchte schon riskieren, dass die Marge und damit die Rendite kleiner als notwendig ausfällt. Auf der anderen Seite muss vermieden werden, dass der Vertragspartner bei zu hoch angesetzten Preisen mangels Käufer seinen Abnahmeverpflichtungen nicht nachkommen kann. Eine zuverlässige Prognose der Markt- und Preisentwicklung kann im Moment leider niemand abgeben.

Martin Schachinger

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