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“Photovoltaik ist gut aufgestellt“

Die Zahl der börsennotierten Unternehmen, die sich an Ihrer Klimaschutzumfrage beteiligten, hat erneut zugenommen. Werten Sie dies als Erfolg?

Ich sehe das eher mit gemischten Gefühlen. Die Beteiligung an unserer Umfrage nahm zwar gegenüber dem Vorjahr leicht zu, doch die Aufbruchstimmung ist vorbei. Der Klimaschutz steht anscheinend für viele Unternehmen derzeit nicht mehr so im Fokus, und rein betriebswirtschaftliche Aspekte nehmen an Bedeutung zu.

Ist dies Folge der internationalen Finanzkrise?

Hier spielt sowohl der Börsencrash eine Rolle als auch der konjunkturelle Abschwung. Wenn die Geschäfte schlechter laufen, bekommt der Klimaschutz Gegenwind. Man sieht dies auch daran, dass es zunehmend Widerstände aus den betroffenen Branchen gegen Klimaschutzauflagen gibt, beispielsweise gegen die Versteigerung von CO2-Zertifikaten oder gegen die Verringerung des CO2-Ausstoßes bis 2020 um 35 Prozent, wie ihn die Bundesregierung anstrebt. Je konkreter Klimaschutz wird, mit umso mehr Widerständen muss er kämpfen.

Schrumpft entsprechend auch die Bedeutung von Nachhaltigkeitsfonds, die klimaschonend investieren?

Die nachhaltigen Fonds haben trotzdem weiter zugenommen. Ein Fünftel aller neuen Fonds, die in diesem Jahr aufgelegt wurden, sind speziell auf den Klimaschutz ausgerichtet. Die Gesamtzahl der Fonds, die nachhaltig investieren, stieg damit auf über 70 an. Ihr Anteil am gesamten Fondsvermögen hat sich allerdings mit etwa fünf Prozent beziehungsweise 60 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Das hängt mit der schwierigen Börsensituation zusammen.

Welche Rolle spielen hierbei die erneuerbaren Energien und die Photovoltaik?

Das Interesse in Investments in erneuerbare Energien ist weiter gestiegen. Die Photovoltaik ist gut aufgestellt, ihre Bedeutung ist nach der Marktkapitalisierung genauso wichtig wie der Windsektor, obwohl die Solarstromproduktion weltweit viel geringer ist. Langfristig, das heißt mit Erreichen der Netzparität, hat die Photovoltaik sogar ein noch stärkeres und länger anhaltendes Wachstumspotenzial.

Wie entwickelten sich die Renditen der Nachhaltigkeitsfonds?

Der Anleger verzichtet im Regelfall nicht auf Rendite, wenn er nachhaltig investiert. Doch er verdient momentan auch nicht automatisch mehr, wenn er sein Geld „grün“ anlegt. Langfristig betrachtet versprechen jedoch nur diejenigen Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, gute Renditen.

Welche Möglichkeiten haben Sie als BVI, über die Durchführung des Carbon Disclosure Project (CDP) hinaus den Klimaschutz voranzubringen?

Zum einen entwickeln etliche unserer Mitglieder verstärkt Angebote für nachhaltige Geldanlagen. Darüber hinaus nutzen unsere Fondsmanager auch im Tagesgeschäft die Erkenntnisse des CDP und sprechen beispielsweise Firmen darauf an, warum sie ihre Emissionen nicht vollständig erfassen oder welche Investitionen sie in klimaschonende Techniken wie die Photovoltaik tätigen.

Das Gespräch führte Hans-Christoph Neidlein.

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