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In der Hose ist es dunkel

Als „Sonnenanbeter par excellence“ wird das neue Mobiltelefon von Samsung beworben. Dabei ist es ein Retro-Handy für Überzeugungstäter. Die Solarzellen auf dem Rücken sollen zusätzlich zum mitgelieferten Netzteil den Akku aufladen und so Strom sparen, aber das ist auch das einzig Neue daran. Denn technisch auf dem Stand von vor fünf Jahren kann das Handy weder ins Internet gehen, noch hat es eine Bluetooth-Verbindung oder eine Kamera. Stattdessen erscheint im pixeligen Display eine kleine Sonne, wenn Sonnenlicht auf die Zellen fällt. Doch selbst das passiert recht selten.

Denn um Sonnenkraft tanken zu können, muss das Samsung E1107 raus aus der Hose und bäuchlings auf die Tischplatte im Lieblingscafé, damit die Zellen auf der Rückseite in den freien Himmel zeigen. Wem im Winter ein Platz im Freien nicht so behagt, der darf höchstens einen Meter vom Fenster entfernt sitzen, um das begehrte Sonnensymbol auf dem Display blinken zu sehen. Kunstlicht kann den Akku jedenfalls nicht aufladen. Also doch in die Sonne halten, aber dann konsequent. Denn eine Stunde im Sonnenschein bringt gerade einmal fünf bis zehn Minuten Sprechzeit. Vorausgesetzt die Sonne lacht mit einer Stärke von 80.000 Lux, was prallem Sonnenschein an einem wolkenlosen Sommertag entspricht. Jetzt im Dezember dauert es ein bisschen länger mit dem Aufladen. An diesen Tagen scheint die Sonne nur mit 3.500 Lux. Wobei trübe Tage für das Mobiltelefon verträglicher sind, denn eigentlich sollen elektronische Geräte nicht direkt in die Sonne. Dann könnten sich die Flüssigkristalle im Display verändern oder das Akku Schaden nehmen. Wie toll, dass das Solar-Handy da ausgerechnet in Schwarz lackiert ist. Viele schöne Sommertage wird es da nicht erleben.

Für Samsung ist das Solar-Handy ein Retter in Notfallsituationen, in denen mal wieder der Akku leer ist. Schnell eine Stunde in die Sonne halten, schon könne man die Familie über die Autopanne informieren. Wie angsteinflößend so ein leerer Akku tatsächlich sein kann, will Samsung mit einer Umfrage beweisen. 87 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ein leerer Handy-Akku im Falle einer Autopanne „mindestens leicht nerven“ würde. 50,7 Prozent fänden dies sogar „fatal“. Ebenso „leicht nerven“ würde die Befragten aber sicher auch das Solar-Handy von Samsung.

Katrin Petzold

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