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Vertrauen gewinnen

Liebe Leserin, lieber Leser!

Was ist eigentlich die viel beschworene Überförderung der Solarenergie? Dem Wort nach ist Überförderung eine Situation, in der eine Person oder eine Sache mehr Geld bekommt, als er oder sie benötigt, um sich zu entfalten. Der Zubau von kleinen Anlagen, die weniger als zehn Kilowatt Leistung haben, ist im Jahr 2009 im Vergleich zu 2008 nur um 16 Prozent gestiegen. Das sind die Dachanlagen auf Ein- und kleineren Mehrfamilienhäusern, also die Anlagen auf ungenutzten Flächen, auf denen Photovoltaik ein sehr großes Potenzial für eine dezentrale Stromversorgung bereithält. Um dieses Potenzial zu realisieren, müssen wir noch viel tun.

Dass trotz der sinkenden Modulpreise nicht mehr kleine Anlagen gebaut wurden, liegt daran, dass die Rendite in vielen Fällen wohl doch nicht hoch genug war. Viele Hausbesitzer ziehen immer noch die Geldanlage ohne Risiko vor. Und da bei einer durchschnittlichen Anlage mit durchschnittlichen Preisen nur etwa ein Zehntel der Systemkosten beim Installationsbetrieb bleibt, haben Solarteure nicht viel Luft, die Preise zu senken (Seite 32). Wir haben uns direkt vor Ort umgehört. Die Verunsicherung ist groß, und die Angst geht um, wie es weitergeht, wenn die Einspeisevergütung noch einmal wie geplant abgesenkt wird. Eine Lösung kann sein, dass sich kleinere Betriebe größeren anschließen müssen und diese dann ohne Zwischenhändler direkt bei den Herstellern einkaufen (Seite 36).

Die Politiker wiederum streiten sich weiter. Das ist dieses Mal aber ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die Überförderung insgesamt nicht so hoch sein kann wie teilweise behauptet. Jetzt geht die Front quer durch die noch vor kurzem einheitlichen Blöcke. Thüringens CDU-Ministerpräsidentin und Sachsens FDP-Wirtschaftsminister kämpfen für die Solarindustrie in ihren Ländern. Die FDP hat außerdem entdeckt, dass man die großen Freiflächenanlagen benötigt, um die Kosten insgesamt zu senken. Auch distanzieren sich jetzt einige Verbraucherschützer von ihrem Bundesverband, der für eine radikale Kürzung eingetreten ist. Auch Verbraucher haben nicht nur Interesse an Strom, der kurzfristig sehr billig ist, sondern an einer nachhaltigen Entwicklung (Seite 14).

Um Photovoltaik voranzubringen, muss man das Vertrauen der Verbraucher gewinnen. Einige Betriebe haben deshalb begonnen, sich aktiv darum zu kümmern, dass ihre Kunden sie weiterempfehlen. Das ist nicht schwer, und trotzdem sehr erfolgreich. Umfragen zeigen, dass 70 Prozent aller Interessenten dem Rat von Internetnutzern vertrauen. Dabei sind diese Inhalte meist nicht einmal überprüfbar. Dem direkten Rat von Nachbarn, Freunden und Familie vertrauen sogar 90 Prozent aller Interessenten. Empfehlungsmarketing geht also weit über das Gestalten von Internetseiten hinaus und verspricht viele neue Kunden (Seite 26).

Zum guten Empfehlungsmarketing gehört allerdings auch, dass man gute Arbeit leistet und die Kunden zufrieden sind. Dazu gehört, dass der Solarteur den richtigen Wechselrichter auswählt. Unsere Marktübersicht Wechselrichter hilft dabei. Im letzten Jahr ist der Wirkungsgrad im Durchschnitt um 0,5 Prozent angestiegen, und es gibt neue Strategien für den Fall, dass Teile der Photovoltaikanlage zeitweise im Schatten liegen. Da Wechselrichter nur in etwa zehn Prozent der Systemkosten ausmachen, lohnen sich eventuelle Mehrkosten für neue Modelle oft schnell (Seite 84).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Michael Fuhs

Chefredakteur

Michael Fuhs

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