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Anschlussdosen

Üblicherweise liefern Modulhersteller ihre Module mit bereits installierten Anschlussdosen aus. Installateure haben auf die Auswahl dieser Komponente keinen Einfluss. Dennoch ist es für den Installateur oder Projektierer wichtig, die Spezifika der verschiedenen Dosen zu kennen, um bei der Modulauswahl für den Kunden das optimale Produkt empfehlen zu können.

Die Tabelle auf der Folgeseite gibt neben den allgemeinen Produktinformationen zunächst Hinweise zum Aufbau der einzelnen Dosen. Die meisten Dosen sind aus Kunststoff gefertigt. Lediglich FPE Fischer fertigt bei einigen Modellen das Gehäuse aus Aluminium. Für die langfristige störungsfreie Funktion der Anschlussdose ist außerdem die Dichtigkeit entscheidend. Eindringen-des Wasser oder durch Luftdruckunterschiede entstehende Feuchtigkeit beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit der Anschlussdose und sind die häufigste Ursache für Fehlfunktionen. Eine Möglichkeit, die Dichtigkeit zu gewährleisten, ist das sogenannte Potten. Der Innenraum der Dose wird dabei mit Kunststoff ausgegossen. Huber + Suhner wenden das Verfahren bei allen ihren Modellen an. Doch dieses Verfahren hat nicht nur Vorteile. Die Dose kann nicht wieder geöffnet werden, zum Beispiel für Reparaturen oder wenn Elektronik nachgerüstet werden soll. Die Wiederverschließbarkeit bietet sowohl Vor- als auch Nachteile: Zum einen kann nachgerüstet oder repariert werden, zum anderen sind alle Systeme, die man öffnet und wieder verschließt, der Gefahr ausgesetzt, nicht ganz dicht zu schließen.

Der Trend bei Anschlussdosen geht eindeutig dahin, in die Dose zusätzliche Elektronik zu installieren, zum Beispiel Power Optimizer oder Brandabschalter. Will ein Kunde beim Kauf seiner Anlage diese Funktionen noch nicht sofort haben, aber eventuell später nachrüsten, bieten Modelle, die eine spätere Nachrüstung erlauben, die gewünschte Flexibilität. Deshalb haben wir die Herstel- ler gefragt, welche Elektronik in die Anschlussdose bereits integriert ist oder später integriert werden kann. Anschlussdosen haben die Kernfunktion, die Solaranlage bei Defekten oder Verschattung vor Rückströmen und Überspannung zu schützen. Dazu dienen die Bypassdioden. Wenn Module verschattet werden, werden die Dioden warm, die entstehende Wärme muss gut abgeleitet werden. Alternativ zu Dioden gibt es elektronische Schaltungen, bei denen die Wärmeentwicklung geringer ist. Der Bemessungsstrom der Dioden für den Rückstrom ist für Anlagenplaner sehr wichtig. Einige Hersteller haben auch bereits darauf reagiert, dass es Wechselrichter gibt, die Stringspannungen von 1.500 Volt zulassen. Dazu ist es wichtig, dass auch die Anschlussdosen entsprechende Bemessungsspannungen haben.

Wir haben die einzelnen Verbindungsarten zwischen den Dioden, Modulbändchen und Anschlussdose, Kabel und Anschlussdose ebenfalls in die Übersicht aufgenommen. Der Grund dafür ist, dass die Verbindungen dauerhaft über viele Jahre stabil bleiben müssen, in der Herstellung allerdings mit unterschiedlichem Aufwand verbunden sind. Die Art einer Verbindung hat großen Einfluss auf die Montagezeit eines Systems. Welche Verbindungsart als die beste angesehen wird, darüber streiten sich die Experten. Deshalb bieten auch viele Hersteller entsprechende Alternativen an.

Die Schutzart in unserer Tabelle ist wiederum ein Dichtigkeitskriterium. Die Abkürzung IP steht für Ingress Protection, auf Deutsch: Schutz gegen Eindringen. Bei Anschlussdosen ist vor allem das Eindringen von Wasser gefährlich. Beide Schutzklassen, sowohl IP 65 als auch IP 67, bieten im Prinzip ausreichende Dichtigkeit. Das gilt allerdings nicht, wenn man falsch montiert. Werden Kabel schräg von der Dose weggeführt oder sind andere Verbindungen durch Qualitätsmängel undicht, kann Wasser eindringen und zu Korrosion oder Kriechströmen führen. Die Dose funktioniert dann nicht mehr einwandfrei.

Etliche Kriterien, die eher für Hersteller als für Installateure von Bedeutung ist, haben wir in der gedruckten Version nicht aufgeführt. Zum Beispiel geht es um die Montageart der Anschlussdosen. Kann die Dose automatisch oder halbautomatisch am Modul montiert werden, spart das bei der Modulherstellung Zeit und Geld. Auch über die Befestigungsart auf dem Modul entscheidet der Modulhersteller. Zwei-Komponenten-Silikon-Kleber – eine unbestritten hochwertige Befestigungsart – benötigt einen längeren Aushärtungsprozess als Einphasen-Silikon oder die Befestigung mittels eines Klebepads. Die Anschlussdosenhersteller zeigen sich in dieser Frage flexibel, die meisten Dosen können je nach Entscheidung des Herstellers auf dem Modul befestigt werden.

Die auf den nächsten Seiten abgedruckte Tabelle ist gekürzt. Abonnenten können die vollständige Tabelle mit etlichen weiteren technischen Kriterien auf unserer Website abrufen: www.photovoltaik.eu/marktuebersichten

Petra Franke

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