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Ruhe auf dem Parkett

Manchmal ist eine Nachricht schon dann gut, wenn sie nicht so schlecht ausfällt wie befürchtet: Am Stichtag 10. November lag der Index zwar bei 22,07 Punkten und damit vier Prozent unter dem Wert des Vormonats, aber die rasante Talfahrt hat sich deutlich verlangsamt. Außerdem gab es keinen neuen Tiefststand.

Mit einem Plus von 93,94 Prozent legte Q-Cells die beste Performance hin – das Bitterfelder Unternehmen konnte sogar die Ein-Euro-Grenze überspringen und damit das ungeliebte Pennystock-Etikett abstreifen. Grund für den Kurssprung sind einige positive Nachrichten, zum Beispiel gute Zahlen im Oktober sowie der Bau von Europas größtem Solarpark in Brandenburg-Briest, aber auch die Anlagestrategie einiger Spekulanten: Viele sogenannte Short Seller hatten sich Q-Cells-Aktien geliehen und dann mit dem Ziel verkauft, sie später günstiger zurückkaufen zu können. Wegen des unerwarteten Kursanstiegs mussten sie dringend Aktien kaufen, um ihre Verluste zu begrenzen, und der Preis schoss in die Höhe – ein Musterbeispiel für einen Short Squeeze, wie Börsianer solche Notkäufe von Leerverkäufern nennen. Das Etikett eines Zockerpapier bleibt Q-Cells also wohl erhalten, zumal die Rahmenbedingungen dem Unternehmen weiter zu schaffen machen.

Unter diesen Rahmenbedingungen leidet auch Phoenix Solar, das Unternehmen geriet in diesem Monat mit einem Minus von 38,46 Prozent besonders stark unter Druck. Grund sind die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres, die millionenschwere Abschreibungen auf Lagerbestände und operative Verluste beinhalten – trotz eines gestiegenen Umsatzes. Roth & Rau (-35,49 Prozent) leistet dem Projektierer am Ende der Performanceliste Gesellschaft. Der Anlagenbauer ist so tief in die roten Zahlen gerutscht, dass sogar Konzernmutter Meyer Burger auf Distanz geht und die Komplettübernahme erst einmal nicht mehr forcieren will. Unter anderem wollen die Schweizer von dem geplanten Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit Roth & Rau absehen – der einzige Weg für Meyer Burger,die Verluste der deutschen Tochter nicht ausgleichen zu müssen.

Petra Hannen

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