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Sonnenpyramide

Für Tom King schließt sich ein Kreis. Seine Laufbahn begann der heutige Geschäftsführer von Sustainable Renewable Technologies (SRT) als Landvermesser im Kohlebergbau genau an der Stelle, an der sich jetzt sein aktuelles Vorzeigeprojekt befindet. SRT hat das auffällige pyramidenförmige Bürogebäude der Survey Solutions Scotland rundherum mit Solarmodulen ausgestattet. Das Gebäude steht im schottischen Loadhead südlich von Edinburgh. Bis zur vollständigen Realisierung des Projekts war es jedoch ein weiter Weg mit vielen Herausforderungen.

Mehrere Ziele erreicht

King hatte Survey Solutions Scotland selbst die Idee zu dem Projekt vorgestellt. Die Verantwortlichen waren leicht von dem Plan zu überzeugen: Sie hatten selbst schon bei anderen Projektierern Interesse an einer Solaranlage auf ihrem Gebäude bekundet, waren jedoch abgewiesen worden. Das Unternehmen wollte mit Hilfe des Projekts seine Energiekosten senken und zeigen, dass es Verantwortung im Bereich Klimaschutz übernimmt. Ziel war es auch, das äußere Erscheinungsbild des Headquarters zu verbessern. Als Landvermessungsunternehmen wollte Survey Solutions Scotland, dass die zu installierende Solaranlage den geraden Linien des pyramidenförmigenGebäudes entspricht. Das bedeutete, dass auf den stufenförmigen Abschluss verzichtet werden musste, der automatisch auftritt, wenn rechteckige Solarmodule verwendet werden. Neben den ungewöhnlich steilen Neigungswinkeln des Gebäudes war das ein weiterer Grund für viele Firmen, das Projekt als „nicht realisierbar“ abzulehnen. Tom King übernahm jedoch trotz dieser Hindernisse 2012 als Projektierer Auslegung und Finanzierung des Projekts.

Mit Dummys zum Dreieck

Um sicherzustellen, dass jede Seite des Gebäudes ein perfektes Dreieck aus Solarmodulen bildet, ließen sich die Planer von SRT von einem Grafikdesignbüro beraten. Die Grafikdesigner hatten die Idee, an den Rändern Moduldummys zu verwenden, die den installierten Modulen täuschend ähnlich sehen. Die Attrappen wurden so zurechtgeschnitten, dass sie bündig mit den Photovoltaikmodulen und den Rändern der Pyramide abschließen. Insgesamt wurden für die 48,25-Kilowatt-Anlage 193 Module des Typs Jetion JT250 SBb und vier Danfoss-Wechselrichter des Typs TLX 12,5 verwendet.

„Schon das Design des Baugerüsts war ein Kunststück für sich“, erklärt Tom King. Dies lag nicht nur an der speziellen Form der Seitenflächen, sondern vor allem an dem steilen Neigungswinkel von beinahe 45 Grad. Damit war die Nutzung eines herkömmlichen vertikalen Baugerüsts von vornherein ausgeschlossen. Es musste sichergestellt werden, dass das Gebäude nicht durch das Gerüst und das zusätzliche Gewicht der Solarmodule und Befestigungen beschädigt wird. Erreicht wurde das durch ein erhöhtes Gewicht am Fuß des Gerüsts, um die direkte Belastung auf das Gebäude zu verringern. Zudem wurde die Modulinstallation entsprechend angepasst: Mit der Installation der Solarmodule wurde am oberen Teil der Pyramide begonnen. Mit Fertigstellung jeder Zeile wurde ein Abschnitt des Gerüsts entfernt, damit das Installationsteam im unteren Bereich des Gebäudes weiterarbeiten konnte. Auch deshalb war die besonders zuverlässige Verankerung der Solarmodule wichtig, bevor das Gerüst gesenkt wurde. Für das Projekt wurde das Montagesystem MetaSole des deutschen Herstellers Renusol verwendet, für King die ideale Lösung. „Die Klemme lässt sich sehr einfach und schnell montieren, wodurch wir viel Zeit bei der Installation und dadurch Kosten gespart haben.“ Die Umsetzung des Projekts an dem pyramidenförmigen Gebäude reizte Tom King aus mehreren Gründen: „Um das grüne Engagement von Survey Solutions Scotland nach außen hin sichtbar zu machen, eignet sich die Ausstattung des markanten Gebäudes mit Solarmodulen hervorragend. Darüber hinaus war es natürlich auch in meinem Interesse, ein auffälliges Referenzprojekt umzusetzen, um meine eigene Firma bekannter zu machen“, so Tom King.

Übrigens war auch das Wetter für die Installateure eine Herausforderung. Normalerweise gehört der Juli zu den wetterbeständigsten Monaten in Schottland. Doch 2012 regnete es an vielen Tagen so stark, dass es für die Installateure zu gefährlich war, auf das Dach zu gehen. Aus diesem Grund verlängerten sich die für die Installation geplanten vier auf sieben Wochen. Dennoch konnte das Projekt fristgerecht beendet werden.

Der Auftraggeber Survey Solutions Scotland ist neben der Erhöhung der Energieeffizienz und der Senkung der CO2 -Emissionen besonders froh über die Ästhetik, die die geraden Linien des Gebäudes herausarbeitet. Die fertige Anlage produziert mehr als 41.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das reicht aus, um 85 Prozent des jährlichen Strombedarfs von Survey Solutions Scotland zu decken. Die innovative Solarlösung bringt dem Unternehmen einen Gesamtgewinn von 10.000 Britischen Pfund (etwa 11.500 Euro) jährlich und spart zudem rund 36 Tonnen CO2 -Emissionen pro Jahr ein. Und Tom King freut sich, dass er – nachdem seine Karriere hier vor 35 Jahren mit schwarzer Energie begonnen hat – nun einen Teil zum Voranbringen der grünen Energie in Schottland beitragen konnte.

Stefan Ast (Renusol)

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