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Warren-Buffett-Effekt

Schwungvoll hat für den Photovoltaik Global 30 das neue Jahr begonnen. Am Stichtag 10. Januar lag der Indexwert bei 16,19 Punkten und damit 23,31 Prozent höher als Mitte Dezember; bei 13 der 15 Unternehmen im Branchenkorb stiegen die Kurse über den Jahreswechsel an. Zu verdanken ist das vor allem Börsenlegende Warren Buffett: Über den Versorger Midamerican Energy Holdings, der seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway gehört, hat der US-Investor für rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro) das 579-Megawatt-Entwicklungsprojekt Antelope Valley in Kalifornien gekauft, das 2015 ans Netz gehen soll. Ein Investment, das zumindest an der Börse der gesamten Branche zugute kam: Weltweit legten Solarwerte zum Teil deutlich zu, die Handelsumsätze fielen ebenfalls spürbar höher aus. Davon profitierten auch die vier europäischen Photovoltaikaktien im Branchenkorb. Bei REC (+ 36 Prozent), Solarworld (+30,22 Prozent), Meyer Burger (+26,62 Prozent) und SMA (+20,75 Prozent) stiegen die Kurse, obwohl die aktuellen Nachrichten aus den Unternehmen selbst eher durchwachsen als erfreulich sind.

Kein Wunder also, dass Sunpower (+78,91 Prozent) als Verkäufer des 579-Megawatt-Entwicklungsprojekts den größten Kurssprung im Branchenkorb verzeichnet. Das Unternehmen wertet den Deal als Ritterschlag, gleichzeitig hofft Sunpower-Chef Tom Werner auf einen Imagegewinn sowie angesichts der zu erwartenden Cashflow-Ströme auf eine höhere Kreditwürdigkeit. Analysten wiesen in ersten Stellungnahmen allerdings darauf hin, dass Sunpower auch weiterhin mit geringen Margen in einem Markt mit massiven Überkapazitäten zurechtkommen müsse. Unabhängig von Warren Buffett sorgten einige Solarunternehmen außerdem mit positiven Nachrichten für steigendes Interesse an ihren Papieren. Trina Solar (+53,19 Prozent) meldete einen Liefervertrag über 55 Megawatt an den britischen Energiespezialisten Anesco, außerdem gehen Analysten davon aus, dass der chinesische Modulproduzent von der verstärkten Förderung der Solarenergie in China profitieren wird. China beflügelt auch Photovoltaikunternehmen in Taiwan, beispielsweise Motech (+37,72 Prozent), Neosolar (+33,14 Prozent), E-Ton Solar (+24,38 Prozent) und Gintech (+20,84 Prozent): Der China Post zufolge fahren chinesische Solarproduzenten im Moment ihre Exporte nach Europa hoch und greifen dafür auch auf Produkte aus dem benachbarten Taiwan zurück. Die Branche wolle auf diese Weise die Zeit optimal nutzen, bevor die EU als Folge des laufenden Antidumpingverfahrens eventuell chinesische Photovoltaikprodukte mit Strafzöllen belege.

Trotz Warren Buffetts Investition: Die zwei Indexverlierer des Monats kommen aus den USA. GT Advanced Technologies (-3,67 Prozent) setzt die Talfahrt des Jahres 2012 weiter fort. Das Unternehmen will 2013 seine Akquisitionstätigkeit zurückfahren und sucht einen Käufer für seine Waferfabrik in St. Louis; der bisherige Chefstratege und Business Officer David Gray hat GT verlassen. First Solar (-0,09 Prozent) hat den chilenischen Projektentwickler Chile Solar erworben sowie mit dem Bau des 139-Megawatt-Solarparks Campo Verde in Kalifornien begonnen, der Kurs geriet vor allem wegen Gewinnmitnahmen unter Druck.

Petra Hannen

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