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Stimmung im deutschen Handwerk

Auf der Stelle treten

Die deutschen Installateure blicken mit gemischten Gefühlen auf die bevorstehende Solarsaison. Laut aktueller Umfrage der Querschiesser Unternehmensberatung in Xanten geben vor allem die Elektrobetriebe eine düstere Prognose ab. Sie erwarten deutlich schrumpfende Umsätze mit Photovoltaik in diesem Jahr. Ursachen sind die politischen Querelen um das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Debatte um die Strompreise.

Große Verunsicherung

Viele Kunden und Interessenten sind verunsichert, wie sich die Rahmenbedingungen für Solaranlagen verändern. Das Misstrauen in die politischen Entscheidungsträger schlägt nun auf den Markt durch. Im Jahr der Bundestagswahl tritt die Energiewende auf der Stelle.

Am skeptischsten sind die Elektrobetriebe in Bayern und in Norddeutschland. Allerdings wäre es eine Fehlinterpretation der Daten, dass die Installateure von dieser Entwicklung überrascht seien. Vielmehr vollzieht sich derzeit im Markt, was seit Monaten abzusehen war. Es ist zu erwarten, dass die Geschäfte nach dem sehr schwierigen Start in diesem Jahr wieder deutlich anziehen. Denn mit dem steigenden Sonnenstand wird auch der Photovoltaikzubau wieder anziehen. Insgesamt wird der deutsche Photovoltaikmarkt in diesem Jahr auf vier bis fünf Gigawatt geschätzt. Zusätzlicher Schub dürfte durch die um bis zu 13 Prozent steigenden Strompreise entstehen.

Mehr Zuversicht bei SHK

Im SHK-Handwerk ist der Pessimismus deutlich schwächer ausgeprägt. Zum einen verfügen die SHK-Betriebe über mehrere Standbeine, beispielsweise in der Heizungstechnik und im Bau von Bädern. Für sie kommt die Photovoltaik als ergänzende Generatortechnik hinzu. Zum anderen schiebt die Branche einen enormen Modernisierungsstau vor sich her, so dass die Kunden in diesem Jahr sicher wieder mehr investieren werden. Die steigenden Preise für Heizöl und Erdgas verleihen der Branche neuen Rückenwind. Weil Solarstrom und Wärmepumpen zumindest in der Bereitung von Warmwasser gut zusammenpassen, dürfte der Wärmemarkt von der Photovoltaik profitieren – und umgekehrt. Viele SHK-Betriebe verstärken ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der Stromversorgung durch regionale Kooperationen mit Elektrofachbetrieben.

Weiteren Auftrieb dürfte auch das Förderprogramm für Solarspeicher geben, das nun vom Bund freigegeben wurde. Es wird sich nicht nur in einer verstärkten Nachfrage nach Batterien niederschlagen, sondern auch in mehr Aufträgen für Solarmodule und Wechselrichter. Fazit der Konjunkturumfrage in diesem Monat: Die Stimmung ist schlechter als die Realität. Wie so oft in deutschen Landen.

Fred Winter

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