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Rock Me, e

Was ist das? Direkt vor den Redaktionsräumen auf dem Bürgersteig in Berlin-Prenzlauer Berg steht ein seltsames Gefährt. Ein E-Bike? Schließlich hat es die gleichen Pedale. Dazu ist es jedoch zu fett, außerdem hat es ein Nummernschild, was eher wieder auf ein Motorrad schließen lässt. Aber dann wieder dieser Fahrradsattel. Rätselraten, bis ein Mann daherkommt, sich den Motorradhelm aufsetzt und den Zündschüssel einsteckt oder besser den Entsicherungsschlüssel, denn gezündet wird hier nichts. Aber halt, so schnell kommt der Fahrer nicht davon, schließlich sind da die neugierigen Redakteuere der photovoltaik. Er hat auch noch einen Moment Zeit und schnell kommt es zum Gespräch.

Es ist der gebürtige Österreicher Stefan Gulas. Er ist Geschäftsführer der Erockit GmbH mit Sitz in Berlin. Dort bauen zwölf Mitarbeiter das Erockit, wie er die Kreuzung zwischen E-Bike und E-Motorrad nennt. Vor elf Jahren hatte der studierte Bergbauingenieur die Idee für eine ganz besonderere Kreation. „Gewöhnliche Fahrzeuge mit Elektromotor haben mich emotional nicht zufrieden gestellt,“ erzählt er. „Autos und Motorräder sprechen ja vor allem Männer an. Woran liegt das? Am Motor, der röhrt und vibriert.“ Diese Männlichkeit gehe bei Elektromotoren verloren. Also musste er sich etwas einfallen lassen, um den E-Mobilen ihre maskulinen Eigenschaften auch ohne Hubraum zurückzugeben.

Knalleffekt ohne Abgase

„An der Ampel vor einem Auto abzuziehen, das ist männlich. Das ist aufregender als ein Sportwagen.“ Es folgten acht Jahre Entwicklungszeit. „Herausgekommen ist ein „Hymanhybrid“, so Gulas. „Das Erockit macht Sie zum grünen Helden der Straße. Kombiniert High-Performance-Technologien mit dem menschlich-ergonomischen Fortbewegungsstil Radfahren. Man bedient das Erockit ganz einfach wie ein Fahrrad, erzielt aber eine Performance wie bei einem Motorrad. Also hundert Prozent Emotion bei null Prozent Emission.“ Langsam treten bedeutet: Der Motor dreht langsam. Etwas schneller, und das Fahrzeug zieht ab.

Zwanzig Hybride hat das Team in diesem Jahr schon auf Bestellung zusammengeschraubt, 40 sollen es bis zum Jahresende werden. „Im nächsten Jahr haben wir mehrere Hundert geplant.“ Die Käufer: überwiegend männlich, Professoren, Rechtsanwälte, Künstler, wohlsituiert. Müssen sie auch sein, denn das Teil kostet immerhin 12.460 Euro. Etwas für Mutige, Innovative: „Man riskiert potenziell, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Für normale Menschen ist das schwer zu verstehen. Aber beim Kunden verändert sich was im Gehirn. In der Wahrnehmung fährt man mit dem Erockit viel schneller.“ Aber auch so bringt es das Gefährt auf 81 Kilometer pro Stunde. Der Porsche eines Käufers würde seit dem Erwerb des Erockits beispielsweise in der Garage verstauben. Wie zum Beweis steigt Gulas auf sein Gefährt, tritt in die Pedale, und schon ist er verschwunden.

http://www.erockit.net

eRockit – Im Überblick

Technische Daten:

  • Motor Gleichstrom-Bürstenmotor
  • Leistung 9 kW / 12PS
  • Drehmoment 75 Nm
  • Fahrleistung Höchstgeschwindigkeit 73-81 km/h
  • Batterien Typ Lithium-Ion Nanophosphat
  • Kapazität 3,1 kWh
  • Reichweite ca. 50-70 km (nutzungsabgängig)
  • Lebensdauer ca. 2000 Ladezyklen (10 Jahre)
  • Laden Anschluss 230 V (50-60 Hz)
  • Gewicht 123 kg
  • Preis 12.460 Euro

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