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Auf Stahl gestellt

Ein Geruch von Backpulver und Metallspänen liegt in der Luft. Am Ende der Grenzallee in Berlin-Neukölln ist definitiv Schluss mit Tourismus. Hier wird gearbeitet. Viele produzierende Unternehmen sind hier ansässig. Eines davon ist Puk, ein seit 75 Jahren in Familienbesitz befindlicher Metallbetrieb.

Das Kerngeschäft ist schnell erklärt: zum einen Kabelführungssysteme für Industriedecken und -wände, zum anderen Unterflursysteme, um in Büros die Kabelkanäle mit Netzwerk- und Stromkabeln an den richtigen Ort zu führen. Rund 850 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin und Produktionsstandorten in der Eifel, in Polen und in der Türkei. Im brandenburgischen Trebbin gibt es außerdem eine Verzinkerei. Diverse Vertriebsniederlassungen in Deutschland und Europa bearbeiten die regionalen Märkte.

Einstieg in Montagesysteme

Als 2008 in Spanien der Solarboom losging und viele Freiflächenanlagen gebaut wurden, verkaufte das Unternehmen einfache Metallschienen zur Kabelführung und entschloss sich kurz darauf, eigene Montagesysteme anzubieten. Seit 2009 konnten die Umsätze in diesem Segment kontinuierlich gesteigert werden. Der Fokus liegt auf der Freifläche, aber auch Flachdachsysteme und Carportsysteme sind inzwischen entwickelt und erfolgreich installiert.

Stahlgestelle flexibel produzieren

Für die Kabelführungssysteme und die Unterkonstruktionen wird verzinkter Stahl verwendet. Entwicklungsleiter Stephan Hippel erläutert die Vorteile, die sich aus dem Produktionsprozess ergeben: „Das Vormaterial wird über Profilierungsanlagen in die gewünschte Form gewalzt. Dabei formen Rollensätze das zunächst glatte Stahlblech vom Coil schrittweise um. Die hierfür in unserem Unternehmen eingesetzten Profilieranlagen sind CNC-gesteuert. Ohne großen Umrüstaufwand können damit sehr unterschiedliche, individuell auf die jeweiligen Anlagen abgestimmte Profile gefertigt werden.“ Und in diesem Fall ist Flexibilität nicht gleichbedeutend mit teuer, eher im Gegenteil. „Die Profilierung von Stahlprofilen ist um einiges flexibler als die Herstellung von stranggepressten Profilen aus Aluminium. Wir können die Profile leicht anpassen und den Materialeinsatz projektspezifisch optimieren. Das bringt uns deutliche Kostenvorteile“, ergänzt Hippel.

Das eigens entwickelte Bemessungstool zur Dimensionierung der Stahlprofile ist ein weiterer Baustein zum Erfolg. So können lokale Wind- und Schneelasten und die Modulanordnung in den Planungsprozess einfließen. „Mit unserer Bemessungssoftware können wir schnell und unbürokratisch für jeden Standort die optimalen Dimensionen eine Profils und somit den minimal erforderlichen Materialeinsatz ermitteln und später produktionstechnisch umsetzen.“

Rücken an Rücken verschraubt

Die Profile von Puk-Solar haben außerdem durchgehende Langlochreihen. Das ermöglicht gerade bei Freiflächenanlagen eine flexible Montage. Ist ein Ausgleich des örtlich vorliegenden Geländeverlaufs nötig, so ist das kein Problem. Die Profile werden beim Aufbau der Montagesysteme direkt aneinander anliegend Rücken an Rücken verschraubt, ein weiterer Vorteil. Es bedarf nur weniger Verbindungsmittel, Adapterteile sind nicht notwendig. Das verringert nicht nur den Materialeinsatz und damit die Kosten, sondern beschleunigt die Montagezeiten.

Kostenvorteile ziehen immer mehr

Die Kunden von Puk-Solar schätzen es außerdem, nicht nur direkt vom Hersteller zu beziehen, sondern auch grundsätzlich frei in der Anlagenplanung zu bleiben. So sind die Puk-Montagegestelle für alle Modultypen, Modulanordnungen und Einsatzorte geeignet.

Der Anteil der Solarsparte am Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe Puk beträgt in etwa zehn Prozent. Gleichzeitig verfügt die Unternehmensgruppe über eine solide Eigenkapitalbasis. Harald Dahlmann, Produktmanager von Puk-Solar, sieht sogar noch einen Grund für Optimismus: „Wir haben bei jeder Kürzung der Einspeisetarife eher mehr Aufträge bekommen – unsere Kostenvorteile kommen immer mehr zur Geltung.“ Auch die Projektierer haben mittlerweile ein ganz anderes Auge auf die Gestellkosten. Mit dem Preisrückgang bei den Modulen ist der Kostenanteil für die Gestelle relativ gestiegen. „Ungefähr 20 Prozent der Kosten jeder Anlage machen inzwischen die Gestelle aus, urteilt Dahlmann. „Früher waren das nur zehn Prozent. Klar, dass da jetzt genauer hingeschaut wird.“

Puk-Solar liefert nicht nur die Gestelle, sondern bietet auch die Fundamentierung als Ramm- oder Betonfundamentierung an, den Aufbau der Gestelle unter fachlicher Bauleitung und die Montage der Module auf der Baustelle.

Ein Netz von geschulten und erfahrenen Montageteams steht europaweit für diese Aufgabe zur Verfügung. Neben den Montagesystemen für Freiflächenanlagen bietet Puk-Solar auch Unterkonstruktionen für Solarcarports und Flachdachanlagen.

Selbst bei ungünstigen Bodenverhältnissen wirft Puk-Solar nicht das Handtuch. Im Gegenteil. Bei Anlagen auf Mülldeponien konnte das Unternehmen seine Stärken bei der Herstellung von Betonfundamenten beweisen. Speziell angepasste, zylindrische Schalungskörper aus Stahl werden platziert und ausgegossen, wobei die exakte Ausrichtung der Stützen gewährleistet wird. Auf Betonflächen und auf Flächen mit Betonresten und Schutt können die Gestelle mittels aufgedübelter Kopfplatten sowie durch Aufmeißeln und anschließendes Rammen mühelos montiert werden.

Zukunftsmärkte im Blick

Insgesamt 300 Megawatt Leistung wurden in den vergangenen Jahren auf Puk-Gestellen installiert. Das Unternehmen hat neben den Anlagen in Deutschland Projekte in Italien, Spanien, Tschechien, Litauen, Rumänien, Bulgarien, Malta, Ungarn, der Türkei und in Abu Dhabi realisiert. Zukunftsmärkte wie zum Beispiel Frankreich und England, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate liegen im Blick des Unternehmens.

https://www.pohlconsolar.com/

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