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Ein tierischer Markt

Ist von Sonnenstrom die Rede, sind meist Anlagen auf Wohnhäusern, auf Schulen und auf Betrieben gemeint. Unterschätzt wird das Millionenvolk der Haustiere, die zum Zwecke der menschlichen Ernährung und Kleidung gehalten werden. Denn rund 80 Millionen Deutschen stehen fast 53 Millionen Rinder, Schweine und Schafe gegenüber. Das Gewicht der in Deutschland im vergangenen Jahr geschlachteten Hühner, Enten, Gänse und Truthühner summiert sich auf knapp 1,5 Millionen Tonnen. Jährlich werden circa elf Milliarden Eier produziert.

Für die Photovoltaik ist dieser Markt ein Eigenverbrauchsmarkt. Denn die Ställe müssen auch tagsüber helles Kunstlicht anbieten, das schreibt der Gesetzgeber vor. Die Hallen und Zellen müssen gut belüftet sein, obendrein laufen Pumpen zur Versorgung mit Frischwasser, zur Reinigung der Zellen und zur Entsorgung der Abwässer und Fäkalien.

Das Vieh braucht eine möglichst konstante Stalltemperatur, was einen erhöhten Bedarf an sommerlicher Kühlung und winterlicher Heizung bedeutet. Auch der Warmwasserbedarf für die Futtermittelbereitung, für Reinigung und Hygiene (zum Beispiel Sterilisation der Melkgeschirre) ist enorm. Ferkel, Kälber und Küken brauchen während ihrer Aufzucht viel Wärme, die mit elektrischen Infrarotheizungen erzeugt wird.

Infrarotwärme für die Jungtiere

Nicht selten erfolgt die Fütterung mechanisiert, dann sind elektrische Fördersysteme mit ihren Motoren, Rührwerken, Transportbändern und Schnecken zu versorgen. Mit den steigenden Strompreisen geraten die landwirtschaftlichen Betriebe unter Druck, weil sich der ohnehin harte Preiskampf durch die wachsenden Ausgaben für Energie verstärkt.

Derzeit gibt es in Deutschland rund 28 Millionen Schweine. Dazu gehören etwa acht Millionen Ferkel, 2,5 Millionen Zuchtsäue und zwölf Millionen Mastschweine.

Fast 170.000 Rinderställe gibt es im Bundesgebiet, vom kleinen Ökobauern bis zum industriellen Mastbetrieb mit Tausenden Tieren. Der Rinderbestand beläuft sich auf rund 13 Millionen Tiere, davon 4,5 Millionen Milchkühe. Letztere verteilen sich auf 90.000 Betriebe, sehr unterschiedlich in der Größe.

Viele Milchbetriebe brauchen zusätzlichen Strom für die Melkanlagen, die den Wiederkäuern mindestens zweimal am Tag die Milch abnehmen. Dass die Kuh von der Hand gemolken wird, ist nur in kleinen bäuerlichen Wirtschaften üblich. In der Schweiz gibt es 1,5 Millionen Rinder. Hinzu kommen rund zwei Millionen Schafe.

Noch größer sind die Dimensionen in der Geflügelwirtschaft. In deutschen Ställen leben zurzeit mehr als 44 Millionen Legehennen. Bundesweit gibt es 1.400 Betriebe mit Legehennen und Eiern.

Rund 654 Millionen Masthühner werden in Deutschland gehalten. Hinzu kommen rund 67 Millionen Enten, Truthühner und Gänse. Allein die Brutkästen sind wahre Stromschlucker. Den Bedarf illustrieren diese Zahlen: 24 Millionen Entenküken, 16 Millionen Gänseküken und 62 Millionen Truthahnküken werden jedes Jahr in Deutschland aufgezogen und zur Schlachtung gemästet.

Kleinmodule für die Alm

Bäuerliche Großbetriebe nutzen zunehmend Elektrofahrzeuge, um die Ställe und Weideflächen zu versorgen. Verlässliche Statistiken, wie viele Zigtausend Kilometer elektrischer Weidezaun in Deutschland, Österreich und der Schweiz gespannt sind, gibt es nicht. Auch sie bieten einen bedeutenden Markt für autarke Photovoltaikanlagen mit kleinen Solarpaneelen und Kleinbatterien, zumal die Weiden in der Regel nicht am Stromnetz hängen.

Das Fleisch muss möglichst kühl gelagert und transportiert werden, nicht selten wird es gefrostet. Der Bedarf an elektrischer Kühlung und Kältetechnik in dieser Branche ist entsprechend hoch, vor allem in den warmen Monaten.

Unsere Grafikserie

Eigenverbrauch verständlich gemacht

Für den Laien ist die technische Vielfalt der Solargeneratoren kaum überschaubar. Deshalb zeigen wir Ihnen und Ihren Kunden, wie anspruchsvolle Gebäude und ihre Nutzer mit Sonnenstrom versorgt werden. In jeder Ausgabe von photovoltaik erscheint eine neue Präsentationsgrafik – exklusiv für unsere Leser.

  • Mieterstrom April 2014
  • Notstrom für Kliniken Mai 2014
  • Kühlung für Supermärkte Juni 2014
  • Solarstrom macht Schule Juli 2014
  • Tierställe und Lagerhallen August 2014
  • Firmennetze im Mittelstand September 2014
  • Tandem mit BHKW Oktober 2014
  • Sonnenstrom für Schwimmbäder November 2014
  • Autarke Bürogebäude Dezember 2014
  • Solare Tankstellen Januar 2015
  • Die Grafiken wurden von Michael Römer gezeichnet, technischer Illustrator aus Berlin. Neben der Solarbranche hat er sich beispielsweise auf anspruchsvolle Grafiken für die Luftfahrt spezialisiert.

    http://www.solargrafik.de

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